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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am01.07.20231. Auflage
Sturm, Stromausfall und blitzender Hass: die hochaktuelle Krimi-Bestseller-Reihe aus Schweden mit der sympathischen Ermittlerin Ein unerklärlicher Mordfall erschüttert das Dorf Skageby in Nordschweden. Lilly Hed übernimmt zusammen mit einer befreundeten Kommissarin die Ermittlungen. Da zieht ein extremer Sturm auf mit Starkregen, umstürzenden Bäumen und schließlich komplettem Stromausfall. Skageby ist völlig von der Außenwelt abgeschnitten und versinkt im Dunkeln. Als ein weiterer Mord geschieht, macht sich Panik in der kleinen Gemeinde breit. Der Mörder aber weiß, dass es noch nie so einfach war, spurlos aus dem Dunkel zuzuschlagen - und er hat weitere Namen auf seiner Liste. »Realistisch und fesselnd, eine brillante Darstellung hartnäckiger Polizeiarbeit unter außergewöhnlichen Umständen.« Aftonbladet »Großartig, wenn aktuelle Themen so spannend im Krimi verarbeitet werden wie hier. Von der sympathischen Hauptfigur Lilly Hed möchte man unbedingt mehr lesen.« Bokstavligt Einsatz bei Extrem-Wetter: die aktuelle Bestseller-Crime-Serie aus Skandinavien

Pernilla Ericson ist erfolgreiche Krimi-Autorin und Journalistin. In ihrer Arbeit für Zeitungen und TV befasst sie sich viel mit Klimawandel und sozialer Gerechtigkeit. Diese Themen bringt sie auch in ihre Spannungsromane ein. Ihre Reihe um die Polizistin Lilly Hed eroberte in Schweden die Bestsellerlisten und verhalf ihr auch international zum Durchbruch. Pernilla Ericson lebt in Stockholm.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR17,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextSturm, Stromausfall und blitzender Hass: die hochaktuelle Krimi-Bestseller-Reihe aus Schweden mit der sympathischen Ermittlerin Ein unerklärlicher Mordfall erschüttert das Dorf Skageby in Nordschweden. Lilly Hed übernimmt zusammen mit einer befreundeten Kommissarin die Ermittlungen. Da zieht ein extremer Sturm auf mit Starkregen, umstürzenden Bäumen und schließlich komplettem Stromausfall. Skageby ist völlig von der Außenwelt abgeschnitten und versinkt im Dunkeln. Als ein weiterer Mord geschieht, macht sich Panik in der kleinen Gemeinde breit. Der Mörder aber weiß, dass es noch nie so einfach war, spurlos aus dem Dunkel zuzuschlagen - und er hat weitere Namen auf seiner Liste. »Realistisch und fesselnd, eine brillante Darstellung hartnäckiger Polizeiarbeit unter außergewöhnlichen Umständen.« Aftonbladet »Großartig, wenn aktuelle Themen so spannend im Krimi verarbeitet werden wie hier. Von der sympathischen Hauptfigur Lilly Hed möchte man unbedingt mehr lesen.« Bokstavligt Einsatz bei Extrem-Wetter: die aktuelle Bestseller-Crime-Serie aus Skandinavien

Pernilla Ericson ist erfolgreiche Krimi-Autorin und Journalistin. In ihrer Arbeit für Zeitungen und TV befasst sie sich viel mit Klimawandel und sozialer Gerechtigkeit. Diese Themen bringt sie auch in ihre Spannungsromane ein. Ihre Reihe um die Polizistin Lilly Hed eroberte in Schweden die Bestsellerlisten und verhalf ihr auch international zum Durchbruch. Pernilla Ericson lebt in Stockholm.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104914701
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Auflage1. Auflage
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.9524508
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2
Oktober

 

Die Deckenlampe spiegelte sich für einen Augenblick im Bildschirm, bevor der Film anfing, der in ein träumerisches, sommerwarmes Licht getaucht war.

Die Streuobstwiese mit Apfelbäumen stand in voller Blüte, ein Meer aus weißen und hellrosa Blütenblättern. Einige segelten herunter und landeten auf Liv Kaspis kurz geschnittenen dunkelroten Haaren. Leuchtend, wie kleine, helle Lichter. Livs sonnengebräunte Arme bildeten einen scharfen Kontrast zu ihrem kurzen weißen Baumwollkleid. Dazu trug sie schlichte Sandalen. Aber das Outfit passte zu ihr, es betonte ihre langen Beine und die muskulösen Schultern. Der groß gewachsene Mann neben ihr, Rickard Falke, sah in seinem hellgrauen, gut sitzenden Anzug, mit hellblauem Hemd und Einstecktuch, dagegen bedeutend festlicher aus. Die beiden waren umgeben von Menschen mit strahlenden Gesichtern, auf einigen Wangen glänzten Freudentränen. Aber der Mann neben Liv schien nur Augen für sie zu haben.

»Nun, Rickard«, sagte eine ältere Frau, die eine elegante Bluse mit Schleifenkrage trug, und dann sagte sie noch mehr, aber ein Teil ihrer Frage ging im plötzlichen Triller einer Amsel unter, der klang wie ein spontaner Freudenausbruch. »... zu lieben, in guten wie in schlechten Zeiten?«

»Ja«, antwortete er sofort und nach einer kurzen Pause: »Darf ich sie jetzt küssen?« Alle um sie herum lachten, und, ohne auf Antwort zu warten, küsste sich das frisch verheiratete Paar unter dem großen Jubel der Umstehenden.

Kriminalkommissarin Liv Kaspi blieb in der offenen Tür stehen und lächelte. Zog die Tür leise hinter sich zu. Das Wohnzimmer lag im Halbdunkel vor ihr, die Lampen waren alle aus. Ihr Mann Rickard saß zurückgelehnt auf dem Sofa, mit dem Rücken zu ihr und sah sich ein Video von ihrer Hochzeit an. Sie waren jetzt etwas über drei Jahre verheiratet, und noch immer rollte bei der Erinnerung an jenen Juniabend eine warme Welle von Glück durch ihren Körper. Und Rickard ging es offensichtlich ganz genauso.

Liv legte ihre Uniformjacke ab und zog ihre Turnschuhe aus. Schlich sich an ihren Mann heran, der den Blick fest auf den Laptopschirm geheftet hatte. Sie beugte sich vor, berührte mit den Lippen seine Wangen und legte die Arme um seinen Hals. Erst schnappte Rickard nach Luft, überrascht von ihrem plötzlichen Erscheinen, aber dann lachte er leise und erwiderte ihre Umarmung. Fasste sie um die Taille und zog sie zu sich aufs Sofa.

Ihr Mund fand seinen, und, ohne sie aus den Augen zu lassen, schob er den Computer weg. Der Kuss wurde inniger. Liv war manchmal immer noch überrascht, wie heftig ihr Verlangen nach ihm war. Als könnte sie nie genug von ihm bekommen. Sie war immer ein hitziger Mensch gewesen. Mit Rickard schienen die ständigen Entladungen noch häufiger geworden zu sein, als ob ununterbrochen neue Funken entzündet wurden. Ab und zu überforderte es sie, wie viel sie für ihn empfand und er für sie. Rasch knöpfte Liv ihre Uniformbluse auf, öffnete ihren BH und zog ihm das T-Shirt über den Kopf. Seine Hände schlossen sich um ihre Brüste, er küsste erst die eine, dann die andere, und sie hörte sich selbst stöhnen. Er machte den Knopf ihrer Hose auf, rutschte tiefer und flüsterte lachend zwischen ihren Beinen:

»Versuch, leise zu sein. Felicia ist endlich eingeschlafen.«

Eine Stunde später lag sie ausgestreckt in Rickards Arm, das Kinn auf seiner nackten Brust. Strich mit den Fingern durch seine dunkelbraunen, leicht gewellten Haare. Ein sachter Sprühregen vor dem Fenster sorgte für eine gemütliche Geräuschkulisse.

»Hatte sie schon wieder Probleme mit dem Einschlafen?« Liv hob den Kopf und sah ihn mit ihren grünen Augen fragend an.

Er nickte.

»Aber es wird langsam besser. Sie hat tausend kleine Rituale, alle Kuscheltiere müssen an einem ganz bestimmten Platz liegen, aber wenn ich ganz ruhig bin, dann kommt sie irgendwann auch zur Ruhe.«

Es war Liv, die Felicia zuerst kennengelernt hatte, als das Mädchen über sein Alter gelogen hatte, um sich für das Kampfsporttraining anmelden zu dürfen, das Liv an einem Abend in der Woche leitete. Liv selbst nahm jetzt mit vierunddreißig immer seltener an Wettkämpfen teil, aber junge Mädchen in brasilianischem Ju-Jutsu, in Kickboxen und Ringen zu trainieren bestärkte sie nur noch mehr in ihrer Liebe zum Sport. Felicias Anblick hatte die Erinnerung an sie selbst wachgerufen, an das kleine, dünne Mädchen, das eingeschüchtert und ängstlich zum ersten Mal in Javiers Kampfsportstudio erschienen war. Selbstverteidigung zu lernen war ein Bestandteil der Trauerarbeit gewesen, nachdem Liv ihre große Schwester verloren hatte, und ein Hobby geworden, durch das sie lebenslange Freundschaften und ein neues Selbstvertrauen gewonnen hatte.

Felicia trug eine andere dunkle Last mit sich herum, eine psychisch kranke Mutter, die weder Trost noch Unterstützung geben konnte, als ihre Tochter in der Schule gemobbt wurde. Hartnäckig, mit verbissener Dickköpfigkeit, war Felicia immer wieder im Training aufgetaucht. Das kleine Mädchen war Stück für Stück stärker geworden, selbstsicherer, und Stück für Stück hatte sie sich geöffnet und mehr von ihrer Lebenssituation erzählt. Felicias häusliches Umfeld war schädlich für das Kind. Ihre Mutter betäubte den inneren Schmerz immer öfter mit Alkohol und Drogen, und nach allem, was die Elfjährige ihr erzählte, war es Liv für unmöglich gewesen, nicht zu reagieren. Danach war die Verantwortung für Felicia erst hin und her geschoben worden, und als sich das Jugendamt schließlich an Liv wandte, hatte sie Rickard nur die eine Frage gestellt: Können wir uns um Felicia kümmern? Sie hatte geahnt, wie seine Antwort lauten würde.

Rickard hatte selbst erlebt, wie es war, in einem gewalttätigen Elternhaus aufzuwachsen. Als Liv und er sich kennenlernten, galt er als Schlüsselfigur im kriminellen Milieu, er war der Mann für alles, mit einem großen Netzwerk. Auszusteigen und neu anzufangen war schwer und gefährlich gewesen, aber heute lebte Rickard ein völlig neues Leben und betrieb zusammen mit Freunden Barbershops in Stockholm, Göteborg und Sydney. Als Liv ihn gefragt hatte, bekam er sofort leuchtende Augen, und er hatte keine Sekunde gezögert. Felicia war mit ein paar wenigen Habseligkeiten und auf zittrigen Beinen in ihren Alltag getreten. Sie war in ein Haus voller Musik gekommen, in dem viel gelacht wurde und eigentlich immer jemand zu Besuch war, aber in dem es vor allem jede Menge Liebe gab. Im ersten Stock wohnte Livs beste Freundin Maya, inzwischen zusammen mit ihrer Partnerin Karin. Der ausgebaute Dachboden, den Liv bis dahin als Trainingsraum genutzt hatte, wurde geteilt und zum Spielzimmer für Felicia und ihre Freundinnen umfunktioniert. Das Wohnzimmer im Erdgeschoss wurde mit einer Schiebetür verkleinert, so dass Felicia ein eigenes Zimmer hatte, direkt neben Liv und Rickard. Nach und nach bekam die blasse, hohläugige Elfjährige einen aufrechteren Gang, sie redete lauter und aß größere Portionen. Ihr fröhliches Lachen war eine Belohnung, auf die zu warten sich gelohnt hatte.

Amüsiert beobachtete Liv, wie das Mädchen Rickard um den kleinen Finger wickelte, aber sie erinnerte ihn auch immer wieder daran, wie wichtig Regeln und Routine waren. Und sie liebte ihn nur noch mehr, wenn sie ihm dabei zusah, wie er mit Felicia einen Comic zeichnete, den er ihr dann lebhaft und mit unterschiedlichen Stimmen für jede Figur laut vorlas.

»Wie war es heute im Job?«, fragte Rickard jetzt und schob sich ein Kissen unter den Kopf.

Liv war gerade dabei, ihm zu erzählen, dass sie mit Hilfe der angeheuerten Researcherin Aminah auf einem guten Weg war, ein größeres Pädophilen-Netzwerk einzukreisen, als sie von einem energischen Klopfen an der Haustür unterbrochen wurde. Sie verstummte und setzte sich auf. Rickard hob den Arm und warf einen Blick auf seine digitale Armbanduhr. Es war 21:45 Uhr.

»Wer kommt denn um diese Zeit noch vorbei?«

Liv hob ahnungslos die Schultern, warf sich hastig die Bluse über, machte wenigstens einen Knopf zu und zog ihre Hose an. Als sie sich der Milchglasscheibe der Haustür näherte, sah sie die Umrisse einer groß gewachsenen Gestalt im Licht der Außenbeleuchtung, geschützt von einem Regenschirm. Sie murmelte ein kurzes Stoßgebet, dass ihre nackte Brust nicht allzu deutlich durch den hellblauen Stoff schimmern möge, stopfte den letzten Zipfel der Bluse in die Hose und öffnete die Tür.

Draußen stand ihre direkte Vorgesetzte, Magda Stenlund. Eine große, breitschultrige Frau, die schon viele Dienstjahre auf dem Buckel hatte, mit Augen, die genauso grau waren wie die Haare, die sie immer in einem strengen Knoten trug. Magdas Erscheinung verströmte Autorität und Disziplin. Ihre engsten Mitarbeiter wussten aber, dass sich hinter der strikten Fassade eine ordentliche Portion Humor und ein unkonventioneller Kopf verbargen.

»Es tut mir wirklich leid, dass ich so spät noch störe, Liv. Ich habe in den letzten Stunden ein paarmal versucht, dich auf dem Handy zu erreichen, aber es scheint ausgeschaltet zu sein.«

Liv lächelte etwas verlegen und fuhr sich mit der Hand durch die roten Haare, in dem Versuch, die zerzauste Frisur in Ordnung zu bringen.

»Oh je, ja, das kann sein. Ist etwas passiert?«

»Ja, das kann man wohl sagen.«

Liv machte einen Schritt zurück und bat ihre Chefin herein, während Rickard schon Teewasser aufsetzte und die beiden Frauen dann allein...
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Autor

Pernilla Ericson ist erfolgreiche Krimi-Autorin und Journalistin. In ihrer Arbeit für Zeitungen und TV befasst sie sich viel mit Klimawandel und sozialer Gerechtigkeit. Diese Themen bringt sie auch in ihre Spannungsromane ein: Ihre neue Reihe um die Polizistin Lilly Hed eroberte in Schweden die Bestsellerlisten und verhalf ihr auch international zum Durchbruch. Pernilla Ericson lebt in Stockholm.Friederike Buchinger übersetzt Belletristik für Erwachsene und Jugendliche sowie Sachbücher aus dem Dänischen, Norwegischen und Schwedischen ins Deutsche. Sie wurde für ihre Arbeiten mehrfach ausgezeichnet.