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Château Mort

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
Hoffmann und Campe Verlagerschienen am14.03.2018
Der kurioseste Marathon der Welt - und ein ausgeklügelter Mord: Commissaire Luc Verlain ermittelt wieder! Sein erster Sommer im Aquitaine neigt sich dem Ende entgegen - doch kurz vor der Lese der edelsten Weine wird Frankreich von einer Hitzewelle erfasst. Und ausgerechnet nun findet der Marathon du Médoc statt, wo die Läufer in bunten Kostümen antreten und unterwegs auch noch Rotwein verkosten dürfen. Ein riesiges Fest, das für Luc noch schöner wird, weil seine Angebetete Anouk nach einer geheimnisvollen Italienreise wieder ins Aquitaine zurückkehrt. Gemeinsam stehen sie im Schlossgarten von Lucs bestem Freund Richard, der die Marathonläufer mit einem feinen Rotwein verköstigt. Plötzlich brechen einige Sportler zusammen, ein Politiker kommt nur knapp mit dem Leben davon und ausgerechnet der sympathische Winzer Hubert stirbt. So sehr sich Luc auch dagegen sträubt: Alle Spuren führen zu Richard, denn der steckt offenbar in ernsten finanziellen Schwierigkeiten. Der Commissaire muss sich bald entscheiden zwischen der Loyalität zu seinem alten Freund und den Gefühlen für seine Partnerin Anouk, die Richard längst für den Täter hält. Dies ist der zweite Band mit Commissaire Luc Verlain. Weitere Ermittlungen im Aquitaine gibt es in diesen Bänden: Band 1 - Retour Band 3 - Winteraustern

Alexander Oetker, geboren 1982, ist Bestsellerautor und TV-Journalist, als Frankreich-Experte von RTL und n-tv berichtet er seit 15 Jahren über Politik und Gesellschaft der Grande Nation. Er ist zudem Kolumnist und Restaurantkritiker der Gourmetzeitschrift Der Feinschmecker. Seine Krimis um Luc Verlain sind Erfolgsgaranten im Buchhandel, für Mittwochs am Meer erhielt er die DELIA, den Literaturpreis für den besten Liebesroman des Jahres. 2022 wurde Alexander Oetker außerdem mit dem Deutsch-Französischen Freundschaftspreis des Saarlandes ausgezeichnet. Sein Kochbuch Chez Luc wurde wurde vielfach prämiert, u.a. mit Silber bei den Swiss Gourmetbook Awards, dem Gourmand World Cookbook Award und dem ITB BuchAward 2023. Er lebt en famille zwischen Brandenburg, Berlin und der französischen Atlantikküste.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDer kurioseste Marathon der Welt - und ein ausgeklügelter Mord: Commissaire Luc Verlain ermittelt wieder! Sein erster Sommer im Aquitaine neigt sich dem Ende entgegen - doch kurz vor der Lese der edelsten Weine wird Frankreich von einer Hitzewelle erfasst. Und ausgerechnet nun findet der Marathon du Médoc statt, wo die Läufer in bunten Kostümen antreten und unterwegs auch noch Rotwein verkosten dürfen. Ein riesiges Fest, das für Luc noch schöner wird, weil seine Angebetete Anouk nach einer geheimnisvollen Italienreise wieder ins Aquitaine zurückkehrt. Gemeinsam stehen sie im Schlossgarten von Lucs bestem Freund Richard, der die Marathonläufer mit einem feinen Rotwein verköstigt. Plötzlich brechen einige Sportler zusammen, ein Politiker kommt nur knapp mit dem Leben davon und ausgerechnet der sympathische Winzer Hubert stirbt. So sehr sich Luc auch dagegen sträubt: Alle Spuren führen zu Richard, denn der steckt offenbar in ernsten finanziellen Schwierigkeiten. Der Commissaire muss sich bald entscheiden zwischen der Loyalität zu seinem alten Freund und den Gefühlen für seine Partnerin Anouk, die Richard längst für den Täter hält. Dies ist der zweite Band mit Commissaire Luc Verlain. Weitere Ermittlungen im Aquitaine gibt es in diesen Bänden: Band 1 - Retour Band 3 - Winteraustern

Alexander Oetker, geboren 1982, ist Bestsellerautor und TV-Journalist, als Frankreich-Experte von RTL und n-tv berichtet er seit 15 Jahren über Politik und Gesellschaft der Grande Nation. Er ist zudem Kolumnist und Restaurantkritiker der Gourmetzeitschrift Der Feinschmecker. Seine Krimis um Luc Verlain sind Erfolgsgaranten im Buchhandel, für Mittwochs am Meer erhielt er die DELIA, den Literaturpreis für den besten Liebesroman des Jahres. 2022 wurde Alexander Oetker außerdem mit dem Deutsch-Französischen Freundschaftspreis des Saarlandes ausgezeichnet. Sein Kochbuch Chez Luc wurde wurde vielfach prämiert, u.a. mit Silber bei den Swiss Gourmetbook Awards, dem Gourmand World Cookbook Award und dem ITB BuchAward 2023. Er lebt en famille zwischen Brandenburg, Berlin und der französischen Atlantikküste.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783455000771
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum14.03.2018
Reihen-Nr.2
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2537698
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
CoverTitelseiteWidmungPrologVendredi - Freitag Bier auf WeinSamedi - Samstag Start, Ziel und TodDimanche - Sonntag Route des ChâteauxLundi - Montag Geld und WeineMardi - Dienstag De¿jà-vu am StrandMercredi - Mittwoch Alte Freunde, neue FeindeJeudi - Donnerstag Im Schatten der SeekiefernVendredi - Freitag Die Hand ins FeuerSamedi - Samstag >>36 Grad und es wird noch heißermehr
Leseprobe


Vendredi - Freitag
Bier auf Wein


Kapitel 1

Kopfschmerzen. Und dazu dieses helle Licht, das Luc förmlich durch die Augenlider drang. Es war heiß. Elendig heiß. Das spürte er, bevor er die Augen schmerzhaft öffnete. Der Anblick dort oben war blau. Wolkenlos. Der Himmel des Aquitaine. Luc stutzte. Er richtete sich langsam auf und stützte sich dabei auf den Ellenbogen ab.

Sein Hinterkopf war voller Sand - und sein Blick fiel nach vorne auf den Ozean. Was war denn hier los?

Und dann kam die Erinnerung zurück. Langsam. Gemächlich. Wie der Nachhall des Rausches von vor ein paar Stunden.

Er lag am Hauptstrand von Carcans Plage, und als er den Blick ein wenig wendete, entdeckte er neben sich Yacine, seinen Pariser Kollegen und Freund. Auch er sah reichlich verwüstet aus, wie er da lag, den Kopf in der gleißenden Sonne, den Mund im Schlaf ein wenig geöffnet.

»Mein Gott«, stöhnte Luc und dachte an die vergangene Nacht.

Sie hatten gefeiert und getrunken, erst in der Ortsmitte in der Bar L Aperock, dann hatten sie am Strand einen Grill aufgebaut und ein Barbecue gemacht.

Bier, jede Menge Bier, dann gab es kalten Weißwein, und später, zum Lagerfeuer, waren sie auf Eau de Vie umgeschwenkt. Härter als dieser Schnaps war wirklich wenig. Dazu hatten sie unzählige Zigaretten geraucht. Lucs Vorrat seiner geliebten Schweizer Zigaretten Parisienne war bis auf wenige Restexemplare zusammengeschmolzen, und der Dorf-Tabac in Carcans führte sie nicht. Da gab es nur rote Gauloises.

Aber Yacine hatte ihm fünfzig Schachteln Parisienne mitgebracht.

»Hast du nen Tabac überfallen?«, hatte Luc gefragt.

»Alles für meinen Commissaire«, war Yacines Antwort gewesen.

Gut möglich, dass die Zigaretten wirklich aus der Schmuggelware des Pariser Polizeikellers stammten. Luc hatte gelernt, bei Yacine nicht genauer nachzufragen.

All diese Ingredienzen des Abends hatten den Weg zurück über die Düne in Lucs Cabane und ins Bett unmöglich gemacht. So kam es jetzt jedenfalls als Erinnerung langsam wieder im Kopf des Commissaire an.

Also mussten sie sich offenbar in ihrer Not entschieden haben, hier am Strand zu schlafen. Mit allen Konsequenzen. Keine geputzten Zähne, Kopfschmerzen bis an die Ohren und ein beginnender Sonnenbrand. Gott sei Dank war Luc durch den heißen Sommer vorgebräunt, und Yacine war Kind algerischer Einwanderer, ihm machte die Sonne nicht so viel aus. Würde also alles nicht so schlimm werden. Was allerdings schlimm werden würde, war, dass es gerade einmal zehn Uhr war und die Sonne bereits wie ein Feuerball auf den Strand brannte. Die letzten zwei Wochen waren im Aquitaine backofenheiß gewesen, ganz Frankreich klagte über eine enorme Hitzewelle. Dabei war es schon Anfang September.

Im Büro herrschte gähnende Langeweile. Luc hatte sich darauf verlegt, morgens um zehn an seinem Schreibtisch aufzutauchen und kurz nach dem Mittagessen und einiger Aktenlektüre das Präsidium wieder zu verlassen. Richtung Strand, Richtung Bar, Richtung Schatten.

Yacine war gestern angekommen, er war vor der Hitze aus Paris geflohen, nun wollte er übers Wochenende bleiben, Kurzurlaub in Lucs Holzhütte, viel Bier und Wein, gute Gespräche, noch besseres Essen unter Freunden und Kollegen.

Luc war sehr froh, dass Yacine hier war. Denn auch Anouk sollte in den nächsten Tagen zurückkehren - nach fast acht Wochen Abwesenheit. Da traf es sich gut, dass sein treuer Freund aus Paris etwas Distanz brachte - zwischen ihn und Cecilia. Seit Anouk weggefahren war, hatte die Surflehrerin viele Nächte in Lucs Bett in der Cabane verbracht. Unzählige Nächte mit wenigen Gesprächen, dafür mit viel Sex und Schweiß und Flaschenbier.

Cecilia. Anouk. Das Aquitaine. Was war das für ein Wahnsinn. Hierher war Luc gezogen, um seinen todkranken Vater zu pflegen. War vor zweieinhalb Monaten aus Paris abgereist, mit der Angst, nichts mehr zu erleben, keine Frauengeschichten, kein Großstadtleben, keine Abenteuer.

Nun kam er gar nicht dazu, etwas zu vermissen. Denn er hatte neue Freunde, jede Menge Ablenkung und wenig Arbeit. Ein gutes Leben. Wären da nur nicht diese vermaledeiten Kopfschmerzen.

Er schlug Yacine auf die Schulter, etwas zu fest, wie er hinterher fand.

»Ey, Mann, aufwachen.«

Der junge Algerier räkelte sich, ließ die Augen aber noch zu und schlug sich die Hände vors Gesicht.

»Merde, mec. Was ist denn das für eine Hitze?«, fragte er und sah noch total verschlafen herüber zu Luc.

»Wir nennen es Sonne«, antwortete der, »und sie verträgt sich nicht mit dem vergangenen Abend. Ich glaube, der letzte Schnaps war schlecht.«

Beide mussten grinsen, Luc erhob sich langsam auf die noch wackeligen Beine, und Yacine tat es ihm nach. Das Bild, das sich beiden bot, war majestätisch: Der Ozean rauschte mit großen Wogen heran, weiße Schaumkronen tänzelten auf den Wellen, die Sonne spiegelte sich weiter hinten im kristallblauen Wasser.

»So, was machen wir heute?«, fragte Yacine seinen ehemaligen Chef.

»Also, ich könnte gut noch so zehn Stunden schlafen«, antwortete Luc, »aber wir müssen die Strecke abfahren, und später am Abend ist ja das Nudel-Dinner.«

Yacine musste lachen.

»Ich kann s wirklich kaum erwarten, dieses verrückte Event kennenzulernen«, sagte er.

Auch deshalb war er von Paris hierhergefahren, in seiner riesigen Karre, die nun vor Lucs Holzhütte stand.

Die beiden wollten ehrenamtlich mithelfen, als Streckenposten beim Marathon du Médoc, dem wohl speziellsten Marathon der Welt. Nicht nur, dass die rund 7500 Läufer in wilden Kostümen auf die Strecke gingen. Nein, es gab auch noch in den schönsten Weinschlössern im ganzen Médoc-Gebiet die besten Tropfen zu probieren - und zwar für die Sportler während des Laufes.

Das versprach ein heiteres Treiben zu werden, bei 35 Grad im Schatten. Luc spürte eine unangenehme Vorahnung, dass es dort zu mehr kommen könnte als nur zu einigen Kreislaufkollapsen, schob sie aber von sich weg - lag bestimmt nur an den eigenen Kopfschmerzen nach dem gestrigen Abend.

»Nun los, wir müssen nach Pauillac, dort stehen unsere Motorräder«, sagte er, »aber vorher gehen wir zu Jacques, ich muss etwas essen, sonst überleb ich den Tag nicht.«

Vor der kleinen Boulangerie im Strandort standen die Touristen Schlange an diesem Morgen, Jacques machte hier in den vier Sommermonaten das Geschäft des Jahres. Der Commissaire drängelte sich an den strandtaschenbewehrten Deutschen und den blassen Briten vorbei an die Theke und zeigte auf zwei Sandwiches mit Schinken und Käse, wortlos, der Schädel war immer noch angespannt. Und er musste sowieso nicht warten, Jacques hatte für die Einheimischen stets eine kleine Extrakasse links neben dem Tresen.

Lucs Blick fiel auf den Stapel mit der Lokalzeitung Sud Ouest und auf die Schlagzeile »Canicule du Siècle«. Die »Hitzewelle des Jahrhunderts« wurde da vermeldet, darunter die neuesten Meldungen zu Hitzetoten und Verhaltenstipps für Senioren. Regen war laut der Schlagzeile nicht in Sicht. Luc stöhnte auf.

Mit je einem Sandwich mixte in der Hand saßen die beiden wenig später in Lucs blauem Jaguar XJ6, Richtung Médoc. Luc hatte sich geweigert, in Yacines fetten Mercedes einzusteigen - in Paris ließ er sich gerne damit durch die Vororte kutschieren, die getunte Karre mit den getönten Scheiben sorgte für Respekt bei den kleinen Gaunern. Aber hier im Aquitaine war ihm der dicke Gangsterschlitten doch ein bisschen zu viel, obwohl er zugeben musste, dass sein englischer Oldtimer wahrscheinlich genauso viel Aufsehen erregte.

In Pauillac wollten sie die Motorräder abholen, die ihnen die Police Municipale zur Verfügung stellte, wenn sie beim Marathon als Streckenposten arbeiten würden. Luc freute sich auf die wilde Fahrt, den Fahrtwind auf der Maschine und auf den spaßigen Lauf durch die Weinberge. Obwohl er sich fragte, wie er die Hitze unter dem vorgeschriebenen Helm wohl aushalten sollte.

»Luc, Augen auf die Straße«, rief Yacine lachend und am Baguette kauend gleichzeitig. »Oder sollen uns die Cops anhalten?« Der Commissaire war in der Tat kurz abgelenkt. Zum ersten Mal seit gestern Abend hatte er aufs Handy geschaut. Da waren zwei Nachrichten. Eine von seinem Freund Richard. Und eine von ⦠Luc bremste augenblicklich und hielt den Wagen an einem Waldweg auf der kerzengeraden Départementstraße hinauf vom Meer ins Médoc-Weingebiet.

»Warte kurz«, sagte er zu Yacine und stieg aus.

Wie lange hatte er auf diese Nachricht gewartet!

»Anouk« stand da auf seinem Handy über der SMS. Die erste Nachricht seit ein paar Wochen.

Lieber Luc, ich fahre in der Nacht mit dem Zug von Venedig zurück nach Bordeaux. Freue mich auf Dich. Es ist viel passiert, viel Schlimmes. Viele Gedanken, viele Erinnerungen. Komme morgen an. Vielleicht machen wir was Schönes in den nächsten Tagen. Anouk.

Lucs Herz pochte. Ein anderes Pochen als in den vergangenen Nächten, in denen Cecilia leise an seine Tür geklopft hatte, eingetreten war, sich wortlos ausgezogen hatte und zu Luc ins Bett geschlüpft war. Dieses Pochen in seiner Brust war nicht nur pures Begehren. Es war dasselbe wie vor zwei Monaten am Strand von Carcans. Beim ersten Kuss. Und plötzlich war es wieder da.

Luc schaute noch mal aufs Handy, nach Richards Nachricht. Bestimmt nur eine lose Verabredung für das »Dinner Mille...

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Alexander Oetker, geboren 1982, ist Bestsellerautor und TV-Journalist, als Frankreich-Experte von RTL und n-tv berichtet er seit 15 Jahren über Politik und Gesellschaft der Grande Nation. Er ist zudem Kolumnist und Restaurantkritiker der Gourmetzeitschrift Der Feinschmecker. Seine Krimis um Luc Verlain sind Erfolgsgaranten im Buchhandel, für Mittwochs am Meer erhielt er die DELIA, den Literaturpreis für den besten Liebesroman des Jahres. 2022 wurde Alexander Oetker außerdem mit dem Deutsch-Französischen Freundschaftspreis des Saarlandes ausgezeichnet. Er lebt en famille zwischen Brandenburg, Berlin und der französischen Atlantikküste.