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Meine kaukasische Schwiegermutter

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
224 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am23.08.2010
Kaukasisch. Komisch. Kaminer. Aus dem Schrebergarten in den Kaukasus - ein echter Kaminer!
Es ist das Paradies auf Erden: süße Melonen, emsige Bienen, pralle Weintrauben und spottbillige Prada-Taschen von Channel. Das gibt es nur an einem besonderen Ort: dem Kaukasus. Hier lebt die Schwiegermutter von Wladimir Kaminer samt ihrer Familie in Borodinowka an der Steppenstraße, einem Ort der Lebensfreude, Abenteuer und Begegnungen mit einzigartigen Menschen. Von ihnen erzählt Wladimir Kaminer so hinreißend, dass sie einem sofort ans Herz wachsen: Neben der Schwiegermutter wären da noch Onkel Joe, die Mitarbeiter der Dorfkantine, der Maler Gleb Michailowitsch oder der Imker Juri. Dazu ein paar unsichtbare springende Bartmäuse sowie die beiden frisch gekämmten Kühe der kleinen Siedlung. Als dann auch noch das deutsche Fernsehen kommt, um die Dokumentation »Kaminer Goes Kaukasus« zu drehen, steht Borodinowka kopf ...

Wladimir Kaminer wurde 1967 in Moskau geboren und lebt seit 1990 in Berlin. Mit seiner Erzählsammlung »Russendisko« sowie zahlreichen weiteren Bestsellern avancierte er zu einem der beliebtesten und gefragtesten Autoren Deutschlands.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextKaukasisch. Komisch. Kaminer. Aus dem Schrebergarten in den Kaukasus - ein echter Kaminer!
Es ist das Paradies auf Erden: süße Melonen, emsige Bienen, pralle Weintrauben und spottbillige Prada-Taschen von Channel. Das gibt es nur an einem besonderen Ort: dem Kaukasus. Hier lebt die Schwiegermutter von Wladimir Kaminer samt ihrer Familie in Borodinowka an der Steppenstraße, einem Ort der Lebensfreude, Abenteuer und Begegnungen mit einzigartigen Menschen. Von ihnen erzählt Wladimir Kaminer so hinreißend, dass sie einem sofort ans Herz wachsen: Neben der Schwiegermutter wären da noch Onkel Joe, die Mitarbeiter der Dorfkantine, der Maler Gleb Michailowitsch oder der Imker Juri. Dazu ein paar unsichtbare springende Bartmäuse sowie die beiden frisch gekämmten Kühe der kleinen Siedlung. Als dann auch noch das deutsche Fernsehen kommt, um die Dokumentation »Kaminer Goes Kaukasus« zu drehen, steht Borodinowka kopf ...

Wladimir Kaminer wurde 1967 in Moskau geboren und lebt seit 1990 in Berlin. Mit seiner Erzählsammlung »Russendisko« sowie zahlreichen weiteren Bestsellern avancierte er zu einem der beliebtesten und gefragtesten Autoren Deutschlands.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641048778
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2010
Erscheinungsdatum23.08.2010
Seiten224 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1443960
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
"Meine Schwiegermutter in Berlin (S. 94-95)

Die großen überdachten Kaufhallen für Lebensmittel, die sogenannten Supermärkte, sind im Nordkaukasus verpönt. Der einzige Lebensmittelladen im Dorf meiner Schwiegermutter hat die Größe einer Berliner Eisdiele. Die Hälfte des Platzes nimmt die Verkäuferin in Anspruch, die andere Hälfte ist mit Brot, Makkaroni, Zucker, Salz und Zigaretten vollgestellt. Es werden außerdem noch Milch und Butter verkauft, die von der eigenen Kuh der Verkäuferin kommen.

Das dekadente Lebensmittelsortiment eines Supermarktes, die Armee von Joghurts mit gesundheitsfördernden Bakterien, die Fleischpasteten aus der Leber exotischer Tiere, die Barrikaden aus Ananaskonfitüre finden in der ländlichen Gegend des Kaukasus keine Abnehmer. Hier wird nur etwas verkauft, was die Bewohner jeden Tag zum Leben brauchen. Bei uns in Berlin wundere ich mich seit zwanzig Jahren über die Menge der Lebensmittel, die in den Hallen der großen Supermärkte ausliegt.

Das eindrucksvolle Sortiment tut mir leid und lässt außerdem viele Fragen offen. Ich glaube nicht, dass diese Mengen jemals tatsächlich verkauft werden können. Wer soll das alles lagern und essen? Selbst wenn jeder Berliner eine Kaufkraft von der Stärke einer Atombombe und den Magen eines Mammuts hätte, würde man es nicht schaffen, alle Regale in den Supermärkten leer zu kriegen. Jemand, der am Ende des Tages als letzter Kunde in einem Supermarkt vorbeischaut, findet die Regale genauso voll, wie sie am Vormittag waren, als hätten die Kunden gar nichts nach Hause mitgenommen.

Dabei sind die meisten Produkte in diesen Kaufhäusern schnell verderblich, sie können nicht ewig im Regal liegen. Es gibt nur eine Erklärung: Irgendwo tief unter der Erde muss es unter jedem Supermarkt einen Joghurt-Drachen geben, dem alle übrig gebliebenen Produkte mit überschrittenem Verfallsdatum in den Rachen geschoben werden. Oft, wenn ich einkaufen gehe, stelle ich mir diesen Drachen vor, der Joghurts frisst. Es scheint mir, als könnte ich hören, wie er unter dem Supermarkt schwer atmend auf die neue Tagesration wartet. Deswegen gehe ich ungern in Berlin in großen Läden einkaufen.

Meine Schwiegermutter dagegen ist von den Berliner Kaufhallen begeistert. Je größer, desto besser. Sie geht jeden Tag einkaufen, wenn sie uns in Berlin besucht, ein Grund findet sich immer. Die Familie ist groß, irgendetwas fehlt dauernd. In Berlin wohnen wir zwischen zwei großen Einkaufscentern, einem im Westen und einem im Osten der Stadt. Beide sind gleich weit von unserem Haus entfernt, deswegen geht meine Schwiegermutter abwechselnd an einem Tag gen Osten und am nächsten Tag gen Westen einkaufen, um beiden Läden gerecht zu werden. Der tägliche Einkaufsbummel macht ihr großen Spaß. Wie eine Disko, in der die Menschen kommunizieren, ohne"
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Kritik
"Wie gewohnt zeichnet sich auch das neueste Buch vor allem durch die leidenschaftliche Sprache und scharfen Beobachtungen des Schreibenden aus."mehr

Autor

Wladimir Kaminer wurde 1967 in Moskau geboren und lebt seit 1990 in Berlin. Mit seiner Erzählsammlung »Russendisko« sowie zahlreichen weiteren Bestsellern avancierte er zu einem der beliebtesten und gefragtesten Autoren Deutschlands.