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Eine afrikanische Liebesgeschichte

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
496 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am22.10.2012
Mein Paradies im Herzen von Kenia
Von Kindesbeinen an gilt Daphne Sheldricks ganze Liebe den wilden Tieren Afrikas. Bereits als junge Frau leistet sie wahre Pionierarbeit, als sie unermüdlich kämpft für die Errichtung von Schutzgebieten, doch die große Wende ihres Lebens ereignet sich, als sie David Sheldrick begegnet, dem charismatischen Leiter des Tsavo Nationalparks. Es ist eine leidenschaftliche und tiefe Liebe, die sie verbindet, und sie bleiben unzertrennlich bis zu Davids tragischem und viel zu frühen Tod. Daphne Sheldrick, entschlossen, das Werk ihres Mannes fortzusetzen, gründet eine Rettungsorganisation für verwaiste Elefantenkinder. Ihr Buch legt Zeugnis ab von den unvergleichlichen und zutiefst berührenden Freundschaften zwischen Menschen und Tieren - und ist eine großartige Liebeserklärung an den schwarzen Kontinent.

Daphne Sheldrick, geboren 1934, wuchs in Kenia auf und widmete ihr Leben den wilden Tieren Afrikas. 1955 heiratete sie David Sheldrick, den Mitbegründer und visionären Leiter des Tsavo Nationalparks, in dem insbesondere Elefanten ein Refugium fanden. Nach dem tragischen Tod ihres Mannes gründete Daphne Sheldrick 1977 den »David Sheldrick Wildlife Trust«, dessen Projekte einen maßgeblichen Beitrag zum Artenschutz in Ostafrika darstellen. Daphne Sheldrick erhielt für ihre Arbeit etliche internationale Ehrungen und Auszeichnungen und wurde von Queen Elizabeth II zur »Dame« ernannt. Einem Millionenpublikum ist Daphne Sheldrick durch zahlreiche internationale TV-Dokumentationen bekannt, die ein ebenso faszinierendes wie bewegendes Zeugnis ablegen von der außergewöhnlichen Beziehung zwischen Menschen und Tieren der Wildnis Afrikas.
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Produkt

KlappentextMein Paradies im Herzen von Kenia
Von Kindesbeinen an gilt Daphne Sheldricks ganze Liebe den wilden Tieren Afrikas. Bereits als junge Frau leistet sie wahre Pionierarbeit, als sie unermüdlich kämpft für die Errichtung von Schutzgebieten, doch die große Wende ihres Lebens ereignet sich, als sie David Sheldrick begegnet, dem charismatischen Leiter des Tsavo Nationalparks. Es ist eine leidenschaftliche und tiefe Liebe, die sie verbindet, und sie bleiben unzertrennlich bis zu Davids tragischem und viel zu frühen Tod. Daphne Sheldrick, entschlossen, das Werk ihres Mannes fortzusetzen, gründet eine Rettungsorganisation für verwaiste Elefantenkinder. Ihr Buch legt Zeugnis ab von den unvergleichlichen und zutiefst berührenden Freundschaften zwischen Menschen und Tieren - und ist eine großartige Liebeserklärung an den schwarzen Kontinent.

Daphne Sheldrick, geboren 1934, wuchs in Kenia auf und widmete ihr Leben den wilden Tieren Afrikas. 1955 heiratete sie David Sheldrick, den Mitbegründer und visionären Leiter des Tsavo Nationalparks, in dem insbesondere Elefanten ein Refugium fanden. Nach dem tragischen Tod ihres Mannes gründete Daphne Sheldrick 1977 den »David Sheldrick Wildlife Trust«, dessen Projekte einen maßgeblichen Beitrag zum Artenschutz in Ostafrika darstellen. Daphne Sheldrick erhielt für ihre Arbeit etliche internationale Ehrungen und Auszeichnungen und wurde von Queen Elizabeth II zur »Dame« ernannt. Einem Millionenpublikum ist Daphne Sheldrick durch zahlreiche internationale TV-Dokumentationen bekannt, die ein ebenso faszinierendes wie bewegendes Zeugnis ablegen von der außergewöhnlichen Beziehung zwischen Menschen und Tieren der Wildnis Afrikas.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641080471
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum22.10.2012
Seiten496 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1205589
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1. Siedler

Was wir sind, ist Gottes Geschenk an uns;
was wir werden, ist unser Geschenk an Gott.

Anonym

Es war reiner Zufall, dass meine Vorfahren sich in Kenia niederließen.

Zu Anfang des 20. Jahrhunderts führte mein Urgroßonkel Will - seine Schwester war meine Urgroßmutter - ein relativ wohlhabendes Leben am südafrikanischen Ostkap. Seine Familie hatte um 1825 das ländliche Schottland verlassen und war nach Afrika gekommen. Will war ein wirklich tüchtiger und einfallsreicher Mann gewesen. Er hatte hart gearbeitet, unter schwierigen Bedingungen eine Farm aufgebaut, für seine Familie gesorgt und anderen in seiner Umgebung geholfen, die Burenkriege und die damit verbundenen Auswirkungen zu überstehen. Redselig und charismatisch war er gewesen, hatte immer ein verschmitztes Augenzwinkern auf Lager gehabt, und er liebte die Großwildjagd. Hin und wieder konnte er sich eine Fahrkarte auf einem der ersten Dampfschiffe leisten, um seine Abenteuerlust im heutigen Kenia zu befriedigen. Das Land mit seiner üppigen Pflanzen-, artenreichen Tierwelt und den weiten fruchtbaren Grasebenen - Sinnbild für das Leben selbst -, danach sehnte sich sein Herz, hier machte er größte Veränderungen durch.

Auf einer dieser Expeditionen, im Frühjahr 1907, freundete sich Will mit Sir Charles Eliot an, Gouverneur von Britisch-Ostafrika, das seit 1898 von den Engländern verwaltet wurde. Die beiden Männer mochten sich auf Anhieb. Will, ein echter Pionier, gehörte zu den Männern, die Träume in die Tat umsetzen, und Eliot, ein echter Politiker, war einer von denen, die anderen Menschen Gelegenheit dazu bieten. Eines Morgens machte Eliot draußen im Busch meinem Urgroßonkel einen interessanten Vorschlag: Wenn er zwanzig Familien dazu bringen könne, nach Britisch-Ostafrika zu kommen, würde die Regierung ihnen unentgeltlich Land zum Siedeln zur Verfügung stellen. Eliot hatte Anweisung von den Behörden in Europa erhalten, die Entwicklung der Kolonie voranzutreiben, weiße Siedler anzulocken und die Errichtung von Straßenpisten über Nairobi hinaus zu fördern sowie finanzielle Mittel für den geplanten Bau einer Eisenbahnlinie nach Uganda aufzubringen, der Uganda Railways, um den Handel zu fördern. Bislang hatte die britische Regierung schon etwa fünf Millionen englische Pfund für das Protektorat ausgegeben und wollte lieber heute als morgen Gegenleistungen sehen.

Der Grund für das britische Engagement in Ostafrika war eigentlich nicht das heutige Kenia selbst, sondern Uganda und die von britischen Forschern 1860 entdeckte Quelle des Nils. Der Gouverneur sollte weiterhin verhindern, dass Deutsche und Franzosen den Zugang zum Suezkanal gefährdeten, denn der Wasserweg war damals die wichtigste Handelsroute von England nach Indien und damit ein Juwel der britischen Krone.

Der Bau der Eisenbahnstrecke war ein gewaltiges Unternehmen; Tausende von Sikhs wurden eigens dafür als Arbeitskräfte aus Britisch-Indien herangeschafft. Die Bahn schlängelte sich von der Hafenstadt Mombasa aus durch unterschiedlichste Gegenden, durch dichtes, unwirtliches Buschland und weite Savannen, einst bestes Weideland der Massai. Sie waren die mächtigste Bevölkerungsgruppe in Ostafrika gewesen, bis Ende des 19. Jahrhunderts die Pocken ausbrachen und ihre Zahl erheblich reduziert wurde.

Urgroßonkel Will war derart begeistert vom Busch in Britisch-Ostafrika, so fasziniert von der Vorstellung, tatsächlich in diesem erstaunlichen Land zu leben, dass er auf schnellstem Weg nach Hause zurückkehrte, entschlossen, die von Eliot geforderten Familien zu rekrutieren. Er brauchte nicht lange zu suchen, da dieser Zweig meiner Familie besonders fruchtbar war. Er selbst hatte mit drei Ehefrauen insgesamt siebzehn Kinder gezeugt - und diese wiederum viele eigene. Beflügelt vom Bewusstsein einer außergewöhnlichen Gelegenheit überredete er einige seiner engsten Familienangehörigen zum Mitkommen. Dann hatte er seine Schwester im Blick - meine Urgroßmutter Aggett, die auch am Ostkap lebte. Sie, ihr Mann und ihre nicht unerhebliche Schar von insgesamt acht Sprösslingen waren eine ideale Beute für sein Vorhaben. Für Urgroßvater Aggett war es in letzter Zeit nicht gut gelaufen. Er hatte eine Schwäche für Alkohol und Glücksspiel und steckte mit niemand Geringerem als dem örtlichen Bankvorsteher unter einer Decke, der dafür sorgte, dass man angesichts seines zunehmend überzogenen Kontos beide Augen zudrückte. Auf alle Fälle hatte er mehr Schulden als Haare auf dem Kopf. Das wertvolle alte Wohnhaus auf der einst florierenden Farm in der Ostkap-Region hatte er infolge seiner Spielsucht verkaufen müssen, was ihn einigermaßen ernüchterte. Obwohl er bereits auf die sechzig zuging, brannte er darauf, seinen angeschlagenen Ruf abzuschütteln und ein neues Leben zu beginnen. Will bot ihm ein Rettungsseil, und er griff dankbar zu.

Die älteste Tochter meiner Urgroßeltern, Ellen Margaret Aggett, war wenige Jahre nach ihrer Eheschließung zur Witwe geworden. Sie hatte zwei kleine Söhne, Stanley und Bryan, mit denen sie zu ihren Eltern zurückgekehrt war. Ellen war eine resolute junge Frau, bekannt für ihr Durchsetzungsvermögen und ihren Einfallsreichtum. Sie zeigte sich nur allzu bereit, das Abenteuer zu wagen. Wie sich herausstellte, sollte ihre Entscheidung direkten Einfluss auf mich haben: Ellen war meine Großmutter, und ihr siebenjähriger Sohn Bryan wurde eines Tages mein Vater.

Will war ein wunderbarer Geschichtenerzähler. In großartigen Worten beschwor er die Schönheit von Ostafrika, und er konnte durch seine Beschreibungen Menschen, Flora und Fauna zum Leben erwecken. Er sah das Land ganz einfach als einen Garten Eden und die Vorstellung, dort zu leben, als Einladung ins Paradies. In wenigen Monaten war es ihm gelungen, mit Hilfe seiner Überredungskunst zwanzig Familien zu überzeugen, ihre Zelte am Ostkap abzubrechen, die Reise ins Innere des unbekannten ostafrikanischen Kontinents anzutreten und ein neues Leben zu beginnen. Ihm folgten Menschen mit echtem Pioniergeist, stoisch, abenteuerlustig und mit einer großen Afrika-Liebe. Sie besaßen die Fähigkeit, ihre alte Heimat zu verlassen und eine neue Existenz für ihre Familien aufzubauen. Sie kannten viele Geschichten ihrer Vorfahren über das Wagnis, fremde Länder zu erschließen, hatten ihnen stundenlang gelauscht, und irgendwie war es nur logisch, dass auch sie nun das Verlangen hatten, eine solche Herausforderung anzunehmen. Wie gern würde ich für einige Zeit in die Vergangenheit reisen und hören, was bei Wills legendären Planungstreffen debattiert wurde. Wir, die wir überall hinkommen und fast überall auf der Welt alles erhalten, was wir brauchen, können uns kaum vorstellen, wie viel an Planung in diese Übersiedlung gesteckt werden musste. Zwar war der Küstenort Mombasa immer noch uralter Knotenpunkt und wichtigster Hafen Ostafrikas, und im Landesinneren hatte die Eisenbahn mittlerweile Nairobi erreicht, doch die Reisenden konnten davon nur bedingt profitieren - das Land, das man ihnen übergeben wollte, lag nicht an der Strecke der Uganda Railways. Überhaupt waren sie in jeder Hinsicht auf sich allein gestellt. Mit guten Straßenverbindungen konnten sie in ihrer neuen Heimat nicht rechnen, ebenso wenig mit Geschäften, Ärzten oder Apotheken. Sie waren für das eigene Wohlergehen ebenso verantwortlich wie für das ihrer Kinder.

Dabei ging es nicht nur um Proviant für unterwegs. Bei ihrer Ankunft auf dem zugewiesenen Land - falls sie dort überhaupt ankamen - würden sie einen Grundstock an Zuchttieren brauchen, aber auch landwirtschaftliche Geräte, Saatgut, Werkzeug, Möbel und, ganz wichtig, Waffen und Munition, um sich und das Hab und Gut zu verteidigen. Die Frauen konnten deswegen nur das Allernötigste an Kochgeschirr, Decken, Bettzeug, Stoffen, Kurzwaren, Medikamenten, Kleidern und Toilettenartikeln mitnehmen. Von größtem Wert war das Vermächtnis ihrer Siedlervorfahren - eng beschriebene Notizbücher mit praktischen Hinweisen zur Selbstversorgung und genaueste Schilderungen zur Herstellung von Seifen oder Kerzen, Haltbarmachung und Aufbewahrung von Lebensmitteln, zum Schneidern von Kleidern, zur Ausbildung der Kinder auf Reisen sowie zur Verwendung von Kräutern, Beeren und Wildpflanzen, um Krankheiten vorzubeugen oder zu heilen, um aber auch psychische Störungen und unvermeidlich auftauchende Stimmungsschwankungen zu überwinden. Die aufbruchsbereiten Frauen waren zäh, großartige Köchinnen, geschickte Näherinnen und mit den Problemen des Siedlerlebens vertraut, trotzdem stellte der beschwerliche Wohnortswechsel, verbunden mit einer veränderten klimatischen Situation und der Tatsache eines nochmals von vorn beginnenden Lebens, ganz neue Schwierigkeiten für sie und ihre Familien dar.

Schließlich kam der Tag, als alle Vorbereitungen abgeschlossen waren. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Im Hafen von Port Elizabeth, im östlichen Teil von Südafrika, lag die Adolph Woermann vor Anker, ein gechartertes deutsches Schiff, mit dem die Familien ihre Reise ins Ungewisse antreten sollten samt ihrem Besitz. Und was gehörte alles dazu! Einmal beladen muss das Schiff ausgesehen - und geklungen - haben wie die sprichwörtliche Arche Noah. Es beschwört ein lebendiges Bild in meinem Bewusstsein herauf: meine Großmutter Ellen Margaret Aggett und ihre beiden kleinen Kinder an Bord, umgeben von Tieren völlig unterschiedlicher Größe, erstklassiges Zuchtvieh, Arbeitsochsen, Reitpferde, Milchvieh, Mastrinder, Schafe, Ziegen, Geflügel, Enten, Gänse und Truthähne, aber auch Fuhrwerke, alle möglichen Gerätschaften für die Farm, Schränke, Tische und Betten, die schon die Vorfahren benutzt hatten, Kisten voller Bücher,...


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Kritik
"...spannend und flüssig erzählt, so dass beim Lesen keine Langeweile aufkommt. Genau das richtige Buch für alle, die Tiere mögen - und Menschen, die noch helfen wollen und können."
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Autor

Daphne Sheldrick, geboren 1934, wuchs in Kenia auf und widmete ihr Leben den wilden Tieren Afrikas. 1955 heiratete sie David Sheldrick, den Mitbegründer und visionären Leiter des Tsavo Nationalparks, in dem insbesondere Elefanten ein Refugium fanden. Nach dem tragischen Tod ihres Mannes gründete Daphne Sheldrick 1977 den »David Sheldrick Wildlife Trust«, dessen Projekte einen maßgeblichen Beitrag zum Artenschutz in Ostafrika darstellen. Daphne Sheldrick erhielt für ihre Arbeit etliche internationale Ehrungen und Auszeichnungen und wurde von Queen Elizabeth II zur »Dame« ernannt. Einem Millionenpublikum ist Daphne Sheldrick durch zahlreiche internationale TV-Dokumentationen bekannt, die ein ebenso faszinierendes wie bewegendes Zeugnis ablegen von der außergewöhnlichen Beziehung zwischen Menschen und Tieren der Wildnis Afrikas.