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Apfeltage

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am01.03.2023
Das Glück des Lebens: ein alter Garten auf dem Land, eine frische Apfeltarte, selbstgepflückte Blumen
Ein Unfall hat Amande den über alles geliebten Mann genommen und ihr Leben aus den Angeln gehoben. Kurzentschlossen zieht sie sich in ein abgelegenes Haus in der Auvergne zurück. Doch während die Tage in ihrem Kummer ineinanderfließen, stößt sie zufällig auf die Gartenkalender der ehemaligen Besitzerin des Grundstücks. Die Notizen von Madame Hugues erzählen von einer Frau, die ihr Leben in die Hand nahm, indem sie säte, pflanzte und erntete. Unter Anleitung der handschriftlichen Notizen von Lucie Hugues macht sich Amande daran, den alten, lange verlassenen Garten wieder zum Leben zu erwecken. Im Laufe der Jahreszeiten schöpft sie aus dem Kontakt mit der Erde Kraft, sich mit dem Leben zu versöhnen und in jedem Tag ein Versprechen für ein bisschen Glück zu erkennen.
In diesem Mut machenden und zutiefst bewegenden Roman lädt uns Mélissa da Costa dazu ein, unsere Augen, unsere Sinne und unser Herz weit zu öffnen.

Méelissa Da Costa, geboren 1990, wurde durch ihren ersten Roman »Tout le Bleu du ciel«, den sie im Selfpublishing veröffentlichte, berühmt. Der Roman verkaufte sich durch Mundpropaganda 200.000-mal. Von der Presse hochgelobt, erhielt sie dafür den »Prix du jeune romancier«. Mit den Verlagsausgaben sind bis heute mehr als 600.000 Exemplare des Erstlings verkauft worden. Ihr zweiter Roman »Apfeltage« erschien nun bei dem renommierten Verlag Albin Michel und wurde ebenfalls ein großer Erfolg bei Publikum und Presse. Inzwischen hat sich die Autorin zum Shooting Star auf den französischen Bestsellerlisten entwickelt. »Apfeltage« wurde in zahlreiche Länder verkauft, wo er erste Bestsellerlisten erobert.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR22,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextDas Glück des Lebens: ein alter Garten auf dem Land, eine frische Apfeltarte, selbstgepflückte Blumen
Ein Unfall hat Amande den über alles geliebten Mann genommen und ihr Leben aus den Angeln gehoben. Kurzentschlossen zieht sie sich in ein abgelegenes Haus in der Auvergne zurück. Doch während die Tage in ihrem Kummer ineinanderfließen, stößt sie zufällig auf die Gartenkalender der ehemaligen Besitzerin des Grundstücks. Die Notizen von Madame Hugues erzählen von einer Frau, die ihr Leben in die Hand nahm, indem sie säte, pflanzte und erntete. Unter Anleitung der handschriftlichen Notizen von Lucie Hugues macht sich Amande daran, den alten, lange verlassenen Garten wieder zum Leben zu erwecken. Im Laufe der Jahreszeiten schöpft sie aus dem Kontakt mit der Erde Kraft, sich mit dem Leben zu versöhnen und in jedem Tag ein Versprechen für ein bisschen Glück zu erkennen.
In diesem Mut machenden und zutiefst bewegenden Roman lädt uns Mélissa da Costa dazu ein, unsere Augen, unsere Sinne und unser Herz weit zu öffnen.

Méelissa Da Costa, geboren 1990, wurde durch ihren ersten Roman »Tout le Bleu du ciel«, den sie im Selfpublishing veröffentlichte, berühmt. Der Roman verkaufte sich durch Mundpropaganda 200.000-mal. Von der Presse hochgelobt, erhielt sie dafür den »Prix du jeune romancier«. Mit den Verlagsausgaben sind bis heute mehr als 600.000 Exemplare des Erstlings verkauft worden. Ihr zweiter Roman »Apfeltage« erschien nun bei dem renommierten Verlag Albin Michel und wurde ebenfalls ein großer Erfolg bei Publikum und Presse. Inzwischen hat sich die Autorin zum Shooting Star auf den französischen Bestsellerlisten entwickelt. »Apfeltage« wurde in zahlreiche Länder verkauft, wo er erste Bestsellerlisten erobert.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641273958
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.03.2023
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1945 Kbytes
Artikel-Nr.10228865
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1

DAS ROSTIGE SCHLOSS KLEMMT. Dem Mann bleibt nichts anderes übrig, als zu rütteln, den Schlüssel wieder herauszuziehen und es noch einmal zu versuchen. Auch hier ist es schrecklich heiß. Nicht so heiß wie in der Stadt oder unten in der Ebene, aber trotzdem. Fast dreißig Grad. Der Mann schnauft, scheint eine Sekunde nachzudenken, dann versetzt er dem hölzernen Türblatt einen leichten Stoß mit der Schulter und dreht gleichzeitig den Schlüssel. Ein Klicken. Die schwere Tür mit der abblätternden Farbe gibt nach und schwingt nach innen auf, hin zu Dunkelheit und Kühle.

Das Haus muss seit Monaten verschlossen gewesen sein. Ein schwacher ranziger Geruch hängt in der Luft, doch die Kühle macht den unangenehmen Eindruck wieder wett. Ich habe genügend Zeit, die Innentemperatur zu schätzen: zweiundzwanzig Grad, mehr nicht. Perfekt. Ich höre, wie sich der Mann neben mir bewegt, seine kunstlederne Aktentasche auf den Boden stellt. Schlüssel klirren. Er steckt sie in die Hosentasche.

»Ich suche den Lichtschalter«, erklärt er.

Folgsam stehe ich im dunklen Flur und warte. Ich habe nichts Besseres zu tun. Seit dem Abend des 21. Juni ist mir Warten zur zweiten Natur geworden. Zu meiner einzigen Beschäftigung. Er atmet schwer. Die Hitze? Das mühsame Vorwärtstasten? Ich helfe ihm nicht. Es kommt mir gar nicht in den Sinn. Ich warte.

Die Zeit verstreicht zwischen den dicken Mauern des alten Hauses. Mir fällt auf, wie still es ist, es gibt keine direkten Nachbarn. Auch das ist gut.

»So, da haben wir´s. Entschuldigen Sie.«

Unvermittelt geht im Flur das Licht an. Der Makler wischt sich über die Stirn, lächelt mich traurig an. Er zweifelt nicht daran, dass ich schreiend weglaufen werde. Die schummrige Glühbirne, der ranzige Geruch, eine Tür, die sich kaum öffnen lässt - wahrscheinlich hat sich das Holz verzogen ... Aber ich laufe nicht schreiend weg. Ich betrachte den Flur, in dem ich stehe. Ein dunkler, fensterloser Flur. Kupferbrauner Fliesenboden. Weiße Wände. Fußleisten aus dunklem Holz. Ein Gemälde mit einer steinernen Kirche.

Ich höre, wie Papier hervorgezogen wird. Er liest seine Notizen durch. Er ist nicht auf dem Laufenden. Wieder trocknet er sich die feuchte Stirn. Ich rühre mich nicht. Stelle keine Fragen. Er wird von sich aus zu sprechen beginnen. Oder auch nicht. Mir ist es gleich.

»Das Haus stammt aus dem Jahr 1940. Die Fassade wurde vor zehn Jahren neu verputzt, das Dach im letzten Winter isoliert.«

Ich meine, ein zufriedenes Funkeln in seinem Blick zu erkennen. Bestimmt ein sensationelles Argument. Ich starre auf das Bild mit der Kirche, ohne es wirklich zu sehen.

»Sechzig Quadratmeter Wohnfläche. Die Tür rechts von Ihnen führt ins Schlafzimmer und die zu Ihrer Linken ins Bad.«

Er streckt eine Hand aus, sieht mich erwartungsvoll an. Es dauert ein paar Sekunden, bis mir klar wird, dass er mich auffordert, ein paar Schritte nach rechts zu gehen und die Tür aufzumachen. Mein Verstand funktioniert nur langsam. Schließlich geht der Mann mit einem weiteren traurigen Lächeln voran.

Diese Tür lässt sich leichter öffnen. Nichts Auffälliges, abgesehen von einem leisen Quietschen. Seine Schritte verklingen, das Geräusch wird verschluckt. Ich schließe auf einen Teppichboden.

»Einen Moment, ich öffne die Fensterläden.«

Ich warte. Höre, wie ein Griff gedreht wird. Ein dumpfes Quietschen. Ein schwacher Lichtstrahl. Ein kräftigerer Stoß, gefolgt von einem lauteren Quietschen. Eine Sekunde später fällt Licht in den Raum. Ein Sonnenstrahl, erfüllt von gemächlich schwebenden Staubkörnchen. Ich erkenne tatsächlich einen Teppichboden, er hat die gleiche kupferbraune Farbe wie die Fliesen im Flur. Und ein Bett. Groß. Das Kopfende aus schwerem, dunklem Massivholz. Ein altmodischer Schrank, unbehandeltes Holz, hoch. Mehr nicht. Das Wichtigste. Mir genügt es. Ich brauche nichts. Stille, Kühle und weniger Sonne.

»Das Fenster geht nach Osten hinaus. Wenn Sie Frühaufsteherin sind, können Sie den Sonnenaufgang über dem Wald beobachten.«

Er weiß nicht, dass ich nicht vorhabe, die Fensterläden zu öffnen. Dass ich im Dunkeln bleiben will.

»Haben Sie irgendwelche Fragen?«

»Nein.«

Überrascht, nicht überrascht? Ich achte nicht weiter auf seine Miene. Warte nur. Auf das Ende der Besichtigung. Die Schlüssel. Darauf, mich einzuschließen.

Wir gehen zurück in den Flur. Jetzt die linke Tür. Dasselbe Spiel. Quietschende Fensterläden. Hereinfallendes Licht. Eine altmodische Badewanne in einem scheußlichen Lachston. Ein Bidet. Wer benutzt denn heutzutage noch so etwas? Ein Becken. Etwas Stauraum.

»Sie müssten das Wasser erst ein wenig laufen lassen ... Es war eine ganze Weile abgestellt. Ich könnte mir vorstellen, dass es zu Beginn etwas gelb sein wird.«

Gelbes Wasser. Klares Wasser. Wasser ist Wasser.

Als wir in den Flur zurückkommen, flackert das Licht. Die Glühbirne muss ausgetauscht werden. Er öffnet die letzte Tür, hustet leise. Vermutlich ist das Zimmer staubig. Er drückt auf den Schalter, aber es dauert ein paar Sekunden, bevor ein fahles Licht aufscheint. Das Zimmer ist im gleichen Stil eingerichtet wie die vorherigen: dunkle Fliesen, eine Küchenzeile mit dunklen Holzfronten, lachsfarbene Tapete mit weißem Bambusmotiv. Ein Fenster schwingt auf, die Läden folgen, um frischere Luft hereinzulassen. Es ist so hell, dass ich die Augen zukneifen muss. Diese Sonne ist nicht zu ertragen. Dieser blaue Himmel ist der reinste Hohn. Der Mann redet, und ich wende mich vom Fenster ab. Ich sehne mich zurück nach Kühle und Dunkelheit.

»Wie Sie sehen, hatte die frühere Besitzerin einen Garten. In letzter Zeit hat sich niemand darum gekümmert, aber wenn Sie mögen, können Sie ihn mit ein wenig Aufwand wiederherrichten.«

Er verstummt. Ich glaube, er sieht mich an.

»Sie schauen ja gar nicht hin. Ist alles in Ordnung, Madame? Ist Ihnen das Licht unangenehm?«

»Ich habe Migräne.«

»Verzeihen Sie. Dann mache ich die Läden wieder zu.«

Ich bin ihm dankbar dafür.

»Die ehemalige Besitzerin war eine alte Dame«, fährt er fort, davon überzeugt, all dies sei notwendig, um heute den Mietvertrag unterschreiben zu können. »Sie ist vor drei Jahren verstorben. Seitdem ist das Haus unbewohnt ... Nicht, dass es in einem schlechten Zustand wäre, ganz im Gegenteil, ihre Tochter hat es hervorragend instand gehalten. Sie wohnt am anderen Ende des Landes, aber einmal im Jahr kommt sie her und erledigt alles, was anfällt. Wie etwa die Isolierung des Dachs im letzten Jahr.«

Ich höre kaum hin. Er merkt es nicht.

»Nein, das Problem ist, dass die Leute aus dem ländlichen Raum wegziehen. Es ist überall das Gleiche. Von einem Leben in der Auvergne träumt kaum noch jemand.«

»Bleiben die Möbel im Haus?«

Er nickt, kein bisschen verärgert, weil ich ihn unterbrochen habe.

»Selbstverständlich. Alles bleibt so, wie es ist. Die Tochter von Madame Hugues, der früheren Besitzerin, möchte die Einrichtung und den persönlichen Besitz ihrer Mutter behalten. Sie denkt darüber nach, irgendwann selbst hier einzuziehen ... Vielleicht, wenn sie in Rente geht. Die persönlichen Sachen befinden sich oben auf dem Speicher. Sie sind alle ordentlich in Kartons verstaut, aber wenn sie Sie stören, könnte ich die Tochter eventuell kontaktieren.«

»Nein, das stört mich nicht.«

Zufrieden reibt er sich die Hände.

»Wollen Sie sich dann noch einmal in Ruhe umsehen?«

»Nein. Schon in Ordnung.«

»Der Garten vielleicht ...«

»Ich habe es eilig, wissen Sie.«

»Aha ...«

»Könnten wir den Vertrag jetzt gleich unterschreiben?«

Ich sehe ihm an, dass er aus allen Wolken fällt. Mit einem so leichten Sieg hat er nicht gerechnet. Ein Haus, das er seit drei Jahren am Hals hat. Nur eine Besichtigung, und die Sache ist geritzt.

»Sind Sie sicher?«

Sein Gesichtsausdruck verrät mir, dass er selbst überrascht ist von seiner Frage.

»Ja.«

»Wie Sie meinen ... Ja, ich habe die Unterlagen im Auto, aber ich brauche von Ihnen noch einige Nachweise.«

Noch bevor er den Satz beendet hat, beginne ich schon, in meiner Handtasche zu kramen. Ich habe alles vorbereitet, sämtliche erforderlichen Dokumente säuberlich in Klarsichthüllen gesteckt. Den Steuerbescheid, meine letzten Gehaltsabrechnungen, die Bescheinigung vom Notar bezüglich des Testaments und der Summe, die ich erben werde, meinen Ausweis.

»Oh ... Sie haben alles dabei? Perfekt!«

Wir setzen uns an den Küchentisch, um den Mietvertrag auszufüllen und die notwendigen Formalitäten zu erledigen.

»Sie machen mich neugierig.«

Es dauert ein paar Sekunden, ehe mir auffällt, dass er mit mir redet. Ich sehe, dass er meine Unterlagen wieder zusammengeschoben hat und mich, beide Hände flach auf den Tisch gelegt, aufmerksam mustert.

»Verzeihung?«

»Stammen Sie hier aus der Gegend?«

»Nein. Ich habe im Großraum Lyon gewohnt.«

»Keine Verwandten in der Nähe?«

Ich schüttele den Kopf. Ein Schnalzen gibt seiner Verwunderung Ausdruck.

»Es ist ungewöhnlich, dass eine alleinstehende Frau in eine derart abgeschiedene Gegend zieht.«

Ich antworte nicht, und damit ist unser Gespräch beendet. Ich gebe ihm die...

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Autor

Méelissa Da Costa, geboren 1990, wurde durch ihren ersten Roman »Tout le Bleu du ciel«, den sie im Selfpublishing veröffentlichte, berühmt. Der Roman verkaufte sich durch Mundpropaganda 200.000-mal. Von der Presse hochgelobt, erhielt sie dafür den »Prix du jeune romancier«. Mit den Verlagsausgaben sind bis heute mehr als 600.000 Exemplare des Erstlings verkauft worden. Ihr zweiter Roman »Apfeltage« erschien nun bei dem renommierten Verlag Albin Michel und wurde ebenfalls ein großer Erfolg bei Publikum und Presse. Inzwischen hat sich die Autorin zum Shooting Star auf den französischen Bestsellerlisten entwickelt. »Apfeltage« wurde in zahlreiche Länder verkauft, wo er erste Bestsellerlisten erobert.