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Die Unausstehlichen & ich (Band 2) - Freunde halten das Universum zusammen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
256 Seiten
Deutsch
Loewe Verlagerschienen am11.03.20201. Auflage
Life Saaks - kommt drauf an, was du draus machst! Gerade hat Enni sich mit ihrem neuen Leben im Internat versöhnt, da läuft alles schief: Das Zimmer der blinden Lilith wird verwüstet, jemand stiehlt und aus dem See kommt ein seltsames Leuchten. Und alle Beweise deuten auf Enni - dabei darf sie gerade jetzt nicht von der Schule fliegen! Ihr Bruder Noah ist nämlich von zuhause abgehauen und auf dem Weg zu ihr. Gemeinsam mit ihren unausstehlichen Freunden setzt Enni alles daran, Noah zu finden. Dabei kommt sie den Geheimnissen rund um das Internat immer näher ... Der zweite Band der neuen Kinderbuch-Reihe von Bestseller-Autorin Vanessa Walder. Große Literatur für Kinder, einfühlsam und authentisch erzählt. Enni kommt auf ein Internat in den Bergen und will aus ihrer neuen Schule so schnell wie möglich abhauen! Doch dazu braucht sie Freunde ... Mit vielen Bildern und Scribbles von Barbara Korthues - für Fans von John Green, Raquel Palacio und Andreas Steinhöfel und Leser ab 10 Jahren. Der Titel ist auf Antolin gelistet.

Vanessa Walder wurde 1978 in Heidelberg geboren und wuchs in Wien auf. Eigentlich wollte sie Anwältin werden und studierte erstmal Jura, bis eine ihrer Kurzgeschichten veröffentlicht wurde und sie auf den Gedanken kam, Geschichtenerzählen zu ihrem Beruf zu machen. Mit Erscheinen des ersten Bandes der Serie 'sisters' machte sie sich 2001 als Schriftstellerin selbstständig. Seitdem sind vor allem im Loeweverlag viele Bücher und Serien erschienen, die in 27 Sprachen übersetzt wurden. Ihr letzter Roman 'Conni&Co 2' stand neun Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste. Die Autorin schreibt außerdem Drehbücher für Kinofilme und lebt seit 2008 in Berlin.
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Produkt

KlappentextLife Saaks - kommt drauf an, was du draus machst! Gerade hat Enni sich mit ihrem neuen Leben im Internat versöhnt, da läuft alles schief: Das Zimmer der blinden Lilith wird verwüstet, jemand stiehlt und aus dem See kommt ein seltsames Leuchten. Und alle Beweise deuten auf Enni - dabei darf sie gerade jetzt nicht von der Schule fliegen! Ihr Bruder Noah ist nämlich von zuhause abgehauen und auf dem Weg zu ihr. Gemeinsam mit ihren unausstehlichen Freunden setzt Enni alles daran, Noah zu finden. Dabei kommt sie den Geheimnissen rund um das Internat immer näher ... Der zweite Band der neuen Kinderbuch-Reihe von Bestseller-Autorin Vanessa Walder. Große Literatur für Kinder, einfühlsam und authentisch erzählt. Enni kommt auf ein Internat in den Bergen und will aus ihrer neuen Schule so schnell wie möglich abhauen! Doch dazu braucht sie Freunde ... Mit vielen Bildern und Scribbles von Barbara Korthues - für Fans von John Green, Raquel Palacio und Andreas Steinhöfel und Leser ab 10 Jahren. Der Titel ist auf Antolin gelistet.

Vanessa Walder wurde 1978 in Heidelberg geboren und wuchs in Wien auf. Eigentlich wollte sie Anwältin werden und studierte erstmal Jura, bis eine ihrer Kurzgeschichten veröffentlicht wurde und sie auf den Gedanken kam, Geschichtenerzählen zu ihrem Beruf zu machen. Mit Erscheinen des ersten Bandes der Serie 'sisters' machte sie sich 2001 als Schriftstellerin selbstständig. Seitdem sind vor allem im Loeweverlag viele Bücher und Serien erschienen, die in 27 Sprachen übersetzt wurden. Ihr letzter Roman 'Conni&Co 2' stand neun Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste. Die Autorin schreibt außerdem Drehbücher für Kinofilme und lebt seit 2008 in Berlin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732014132
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum11.03.2020
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten256 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse5203 Kbytes
Artikel-Nr.5166255
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
ENDE DER WELT

Du hast mich gefragt, ob s schrecklich war, als mich deine Eltern ins Internat gesteckt haben und mit dir in die Schweiz sind. Ja und nein. Ich weiß, warum du fragst. Weil du versucht hast, es dir vorzustellen. Weil du nachts in deinem Bett gelegen hast und in meine Haut schlüpfen wolltest, stimmt s? Und das war schrecklich für dich. Aber für mich war s nicht das erste Mal, dass sie mich von zu Hause weggeholt haben. Mann, es war nicht mal das fünfte oder das achte Mal. Ich bin ein Heimkind, ein Pflegekind, ein Kind mit besonderen Bedürfnissen, ein Sonderfall. Ich bin die ganzen Sachen, die Erwachsene sagen, wenn sie nicht Freak oder Creep oder Psycho sagen dürfen. Ich bin s gewohnt, dass sie mich rumschieben. Außerdem bin ich jetzt schon elf. Das erste Mal, da war ich acht. Und mit acht war s das Ende der Welt.

Als sie mich das erste Mal geholt haben, hab ich gar nich kapiert, was los is. Keiner hat s so richtig kapiert. Da stehen zwei Frauen vom Jugendamt und meine Mama muss einen Koffer für mich packen. Den roten, der aussieht wie ein Marienkäfer. Den hatte ich gerade erst geschenkt bekommen für den Ausflug an die Ostsee, den wir dann nie gemacht haben.

Wie viele Unterhöschen soll ich denn einpacken? , fragt meine Mama die Frauen.

Ich steh da und schäm mich, dass sie Unterhöschen sagt. Ich will nicht, dass die Jugendamtsfrauen wissen, dass ich überhaupt Unterhöschen hab. Geht die einen an! Aber die zucken nur mit den Schultern. Eine hat so ein Clipboard, marschiert damit durch die Wohnung und kritzelt Notizen. Die andere Tante steht in der Tür zu meinem Kinderzimmer und beobachtet meine Mama, als würd die jeden Moment in Flammen aufgehen und dann müsste die Tante sie löschen.

Und meine Mama lächelt. Auf die Art wie Erwachsene lächeln, wenn sie nich weinen wollen. Sie sagt mir, dass das ein Abenteuer wird und ich bestimmt ganz viele neue Freunde kennenlerne. Und in n paar Tagen bringen mich die freundlichen Damen wieder nach Hause, sagt sie. Mit dieser Stimme, die Erwachsene haben, wenn sie nicht schreien wollen. Sie hätte schreien sollen. Sie hätte die Jugendamtstanten umrennen und mit mir nach Mexiko durchbrennen sollen. Aber sie hat nicht gewusst, was abgeht. So wirklich verstanden hat das keiner, weil s ja keiner gewollt hat, dass das passiert. Nicht mein Vater, nicht meine Mutter, nicht meine Oma, nicht die Frauen vom Jugendamt. Niemand hat böse Absichten gehabt oder einen superfiesen Plan. Keiner hat überhaupt irgendwas geplant. Und das ist immer das Aller schlimmste, Mann. Wenn dich wer so richtig vernichten will, wenn er sich vornimmt, dich zu zerstören, dann kannst du dich hinsetzen und planen, was du dagegen machst. Du kannst dir angucken, was die andere Seite bisher gemacht hat und was sie wahrscheinlich als Nächstes machen wird, und du kannst denen n Strich durch die Rechnung machen. Wie beim Schach. Oder bei einer Gleichung in Mathe. Wenn du willst, dass sich das Ergebnis ändert, musst du vor dem = was umstellen. Problem is, wenn einer einfach wild mit seinen Figuren rumzieht und überhaupt keinen Plan und kein Ziel hat, dann kannst du gar nichts machen. Dann steckst du in ner Kanone und die Lunte brennt.

Das mit uns war anders. Mit dir und mir. Ich mein, echt jetzt, ich versteh deine Eltern irgendwo. Zuallererst mal wollten die überhaupt kein Pflegekind. Du wolltest einen Bruder oder eine Schwester. Also haben sie das für dich gemacht. Aber sie waren immer supernett zu mir, okay? Ich kann echt nix sagen gegen Ralf und Leah. Ich hab ein eigenes Zimmer gehabt, ein neues Handy, teure Klamotten. Und sie haben zugehört, wenn ich was gesagt hab. So richtig. Mir in die Augen geschaut dabei. Überleg mal - wie viele Erwachsene machen das? Eben. Du hast echt Glück mit den beiden. Ohne.

Wir waren s, die dauernd gebaut haben, Noah. Ha! Schon klar, dass du den Brief jetzt in die Ecke knallst. Is okay. Deshalb is es besser, dass ich dir schreibe, weil da kannst du nicht einfach aufstehen und abhauen. Der Brief liegt noch da, wenn du wieder runterkommst. Niemand schafft es, einen Brief nicht zu Ende zu lesen. Ich mein, du weißt nicht, was ich dir sagen will, richtig? Solang bist du am Haken, sorry.

Ich hab s erst auch nicht so gesehen, aber unsere supergeilen Einfälle â¦ Für deine Eltern waren die nicht so cool. Denk mal nach - wie oft waren sie wegen uns beim Direktor? Wie oft haben sich die Nachbarn in Berlin wegen uns beschwert? Den Leuten im Haus gegenüber haben wir die Balkontür eingeschlagen, als wir in unserm Wohnzimmer Tennis gespielt haben. Dem Herrn Ehrwald unter uns ist der Gläserschrank umgekippt bei unserem Volleyball-Turnier auf der Wii. Den Kerrics im Erdgeschoss hast du auf die Türmatte gekotzt: Currywurst und Zuckerwatte! Ich hab s noch bis in den ersten Stock geschafft, aber dann hat s der Kaktus von der Frau Novak abgekriegt. Dass wir uns den Kinderwagen von den Altmeisters geliehen haben, um damit vom Teufelsberg abzufahren? - Grand Theft Kinderwagen. Nich grad nice. Gut, wir hätten nicht gedacht, dass ein Kinderwagen über tausend Euro kostet! Da hätten wir auch gleich n Auto klauen können. Aber trotzdem. Wir haben das alles gemacht, Noah. Da hat uns keiner an den Karren gepisst.

Das Einzige, was Quatsch war: dass wir den Ehrwalds in die Blumenkisten gepinkelt hätten. Da haben sogar wir die Grenze gezogen. Plus - die wären schwer zu treffen gewesen vom Balkon aus â¦

Aber der Punkt is, Noah - wir, du und ich, haben in den acht Monaten, die ich bei euch gewohnt hab, mehr gebaut, als die meisten Leute in ihrem ganzen Leben. Und dann hat dein Vater gehört, dass er mit der Firma in die Schweiz muss. Wär schwer gewesen, da ein Pflegekind mitzunehmen. Gerade mich. Du weißt nicht, was da alles dranhängt. Warum hätte er das machen sollen? Zusammen sind wir Hannibal Lecter und Chucky, die Mörderpuppe. Da haben sie halt gedacht, es wär besser für den Rest der Welt, wenn man uns getrennt verwahrt â¦

Als sie s mir gesagt haben, war ich echt am . Ich mein, ich weiß ja, wie s läuft. Is nicht, als wären die ganzen Pflege- und Heimkids, mit denen ich in den letzten fünf Jahren mal zusammengewohnt hab, meine Brieffreunde. So n bisschen hab ich gedacht, du kommst da in eine neue Schule, in der Schweiz, findest neue Freunde und irgendwann bist du dann so Enni wer? , wenn ich mal texte.

Doch dann hat mir der Psychoonkel in Saaks erzählt, dass du von zu Hause abgehauen bist. Im ersten Moment war ich total happy, dass du mich nicht vergessen hast, dass du das für mich machst! Die haben mir gesagt, dass du bei der Polizei angerufen hast, um zu fragen, in welches Heim sie mich gesteckt haben. Das wollten sie dir nicht sagen. Aber Polizist Dirk hat deinen Eltern geraten, sie sollen dich mit mir reden lassen. Haben sie aber nicht. Und dann bist du abgehauen. Ich hab gewusst, dass du mich suchst. Das war schön. Nur ist mir irgendwann eingefallen, dass du nicht so gut bist mit Plänen. Und dass du zwölf Jahre alt bist. Gut, es is Sommer und du wirst nicht erfrieren. Auf der anderen Seite hast du keine Ahnung, wo ich bin. Sogar wenn du s wüsstest: Du bist in Luzern in der Schweiz, ich bin in Saaks am der Welt. Und ins Internat kommt man auch nicht einfach so rein.

Vom Saakser Bahnhof musst du erstmal zur Talstation von der Seilbahn. Und dann mit der Gondel den Berg hoch. Nochmal fast tausend Meter. Klar, es gibt einen anderen Weg, hinten rum durch den Fenrisforst. Nur lauern da ganze Rudel von Wölfen!

Mir haben sie damals erklärt, dass das eine extra-spezial super geile Elite-Schule mit Halbinternat ist. Halbinternat heißt, dass die meisten Schüler hier nur für den Unterricht herkommen, aber ein paar Auserwählte haben das Riesenglück, dass sie hier auch wohnen dürfen. Sechsundzwanzig sind es gerade. Rate mal, wie krass geil ich das gefunden hab! Ich will abhauen und die stecken mich in ein Internat mittendrin im Nirgendwo, wo du nur mit der Gondel wieder wegkommst! Für mich war von Anfang an klar: Das is ne Alpen-Klapse, n Psycho-Schuppen, n Knast für.

Bloß, als ich dann hier war â¦ Da hat plötzlich nichts mehr gestimmt. Die Möbel im Internat sehen aus wie in den Boutiquen in Berlin. Riesige Kronleuchter an den Decken, offene Kamine in den Aufenthaltsräumen. Tablets für jeden Schüler. Die Rechner für den Informatikunterricht werden jedes Jahr gegen neue Modelle ausgetauscht. Ich mein - , Noah, das machen die nicht mal in der Firma von deinem Papa!

Das Internat war mal ein ganz nobles Hotel. Gibt sogar noch n Helikopter-Landeplatz auf der anderen Seite vom See. Hier haben Leute Urlaub gemacht, die auf keinen Fall gestört werden wollten. Stars, Politiker, Milliardäre â¦ Rothschilds, Rockefellers, Röhnheims - die Leute, denen die Welt gehört. In der Bibliothek hängen alte Schwarz-Weiß-Fotos, auf denen sie in die Kameras lächeln, während sie unter den Weiden am See Picknick machen oder ausreiten, Tennis spielen und Ruderboot fahren, mit Strohhüten im Sommer und Pelzmänteln im Winter. Manche Gesichter kommen mir bekannt vor, was komisch ist, weil die Fotos uralt sind. Aber das Internat sieht aus, als würde es nur darauf warten, dass seine alten Gäste zurückkommen. Oder vielleicht gehen die Enkel und Urenkel von denen jetzt hier zur Schule â¦ Teuer genug ist es. Alter, das Schulgeld sind 3.800 Euro im Monat! , die lassen sich s echt was kosten, ihre Kinder los zu sein, was? Problem is: Ich koste genauso viel. Und das zahlen weder meine noch deine Eltern. Ich hab keine Ahnung, wer das bezahlt. Die Halbach sagt, ich hab ein Stipendium. Und außer mir bloß noch ein anderer Schüler. Also irgendwer zahlt fast...
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