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Rettet Europa, nicht nur die Banken!

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
Deutsch
Tectum Wissenschaftsverlagerschienen am01.04.20141. Auflage
'Wer einen Sumpf trockenlegen will, darf nicht die Frösche fragen!' Nach diesem zynischen Motto wird seit Jahren Euro- und Europapolitik diktiert - ökonomisch katastrophal, schuldenpolitisch kontraproduktiv, europapolitisch zerstörerisch, sozialpolitisch ungerecht. Die großen Nutznießer: Die Reichen und Eliten in den Krisenländern und die europäischen Großbanken. Die Opfer: Die Bevölkerungsmehrheit in den jeweiligen Krisenstaaten - vor allem auch die deutschen Steuerzahler. So darf es nicht weitergehen! Fulminante und akribische Kritik mündet hier in Alternativen für ein besseres, zukunftsfähiges Europa. Dies vor allem für Nichtökonomen verständlich aufzubereiten, ist der Zweck des unterhaltsamen Buches. Nach der Lektüre ist man sicher zorniger, aber auch urteilsfähiger und gewappnet gegen die europolitischen Mantras unserer Politiker und Ökonomen. 'Wer Europa retten will, muss auch die Frösche fragen!' Mit einem Begleitwort von Prof. Dr. Wilhelm Nölling

Reinhard Crusius, geboren 1941 in Gütersloh; viele Jahre Arbeit als Schriftsetzer; Studium über Zweiten Bildungsweg in Hamburg; Diplom-Volkswirt, Dr. rer. pol.; Habilitation an der TU Berlin. Diverse Aufsätze, Rundfunkbeiträge und Veröffentlichungen.
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Produkt

Klappentext'Wer einen Sumpf trockenlegen will, darf nicht die Frösche fragen!' Nach diesem zynischen Motto wird seit Jahren Euro- und Europapolitik diktiert - ökonomisch katastrophal, schuldenpolitisch kontraproduktiv, europapolitisch zerstörerisch, sozialpolitisch ungerecht. Die großen Nutznießer: Die Reichen und Eliten in den Krisenländern und die europäischen Großbanken. Die Opfer: Die Bevölkerungsmehrheit in den jeweiligen Krisenstaaten - vor allem auch die deutschen Steuerzahler. So darf es nicht weitergehen! Fulminante und akribische Kritik mündet hier in Alternativen für ein besseres, zukunftsfähiges Europa. Dies vor allem für Nichtökonomen verständlich aufzubereiten, ist der Zweck des unterhaltsamen Buches. Nach der Lektüre ist man sicher zorniger, aber auch urteilsfähiger und gewappnet gegen die europolitischen Mantras unserer Politiker und Ökonomen. 'Wer Europa retten will, muss auch die Frösche fragen!' Mit einem Begleitwort von Prof. Dr. Wilhelm Nölling

Reinhard Crusius, geboren 1941 in Gütersloh; viele Jahre Arbeit als Schriftsetzer; Studium über Zweiten Bildungsweg in Hamburg; Diplom-Volkswirt, Dr. rer. pol.; Habilitation an der TU Berlin. Diverse Aufsätze, Rundfunkbeiträge und Veröffentlichungen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783828857032
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum01.04.2014
Auflage1. Auflage
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5249459
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

"Wenige Menschen haben genug Vorstellungskraft
für die Wirklichkeit."
Johann Wolfgang von Goethe

"Mit dem Ohr der Menschen ist es so beschaffen,
dass es den Schall zu verschlafen und erst durch
das Echo zu erwachen pflegt!"
Arthur Schnitzler
Einleitung

Mein Bekenntnis zu Europa. Warum schrieb ich dieses Buch - eine Fundamentalkritik an der aktuellen "Euro-Rettungspolitik" und ein Plädoyer für ein besseres, zukunftsfähiges Europa?

Dieser Text behandelt komplizierte wirtschaftliche, soziale, politische und rechtliche Sachverhalte eines Problemkomplexes, der uns seit sechs Jahren (Finanzkrise) bzw. vier Jahren (Euro-Krise) umtreibt. Es geht in erster Linie um die Schilderung und Erklärung dieser sog. "Euro- und/oder Schuldenkrise". Was da politisch geschieht, verstehen viel zu wenige. Da meines Erachtens diese Krise zu viele gefahrvolle Aspekte enthält, sollten aber viel mehr Bürger wissen und begreifen, was da passiert. Aus der Sache heraus ist dieser Text deshalb nicht nur eine Erklärung und Kritik der aktuellen Krisenpolitik, sondern fast zwangsläufig damit auch eine Kritik an den Medien und an der (vorherrschenden) Ökonomie - also der Wissenschaft, die uns eigentlich "Erhellung" und "Wegweisung" bieten sollte.

Dieser Text ist aus dieser aufklärerischen Absicht heraus eher eine politisch-journalistische Arbeit, obwohl er durch ökonomische Themen und Begriffe dominiert wird, also sich dabei zuerst an Fakten hält. "Journalistisch" heißt aber:

(1)Lesbar, verständlich (so hoffe ich, vor allem für Nicht-Ökonomen), also auch nur "gemäßigt" mit Beleg-Zitaten übersät (ohne dicken Quellenapparat hinten); und wenn ich zitiere oder Quellen nenne, dann in der Regel aus allgemein zugänglichen überregionalen Printmedien (vorwiegend DIE ZEIT, DER SPIEGEL, Süddeutsche, FAZ, Neue Zürcher), außerdem gelegentlich aus drei regionalen Zeitungen (dem "Bonner Generalanzeiger", der "Hamburger Morgenpost" und der "Neuen Westfälischen" (Bielefeld)) und verstreut aus vielen anderen Zeitungen/Zeitschriften; oder ganz einfach aus im Internet zugänglichen Materialien, also so gut wie gar nicht aus (wissenschaftlichen) Büchern oder Fachzeitschriften/Fachpubikationen (Ausnahme: die Geschäftsberichte der Deutschen Bundesbank). Ungewöhnlich ist, dass ich aus dem Grunde der einfachen, verständlichen Informationsbeschaffung viele TV-Sendungen, vorwiegend Dokumentationen, als Quellen anführe, wie sie, meistens nächstens, in den öffentlich-rechtlichen Sendern, vor allem ARTE, PHOENIX und 3Sat, aber gelegentlich auch in ARD und ZDF ausgestrahlt werden und dort (größtenteils) jeweils in den Mediatheken eingesehen werden können.

(2)Meinungsfreudig; ich beschreibe auch als Ökonom, aber zuerst als Bürger, als Betroffener. Da bin ich streitbar! Dies ist eine Streitschrift! Das bedeutet auch: keine "objektive" Kathedersprache, sondern wo ich, auf der Basis einer wertorientierten demokratischen Einstellung, Dinge für kriminell halte, sage ich das auch so; wo ich mich betrogen weiß, nenne ich solche Aussagen Betrug; wo ich politische Akte für zynisch oder schamlos halte, schreibe ich diese Worte. Da die Fakten im Vordergrund stehen, kann sich jeder Leser aber auch selbst eine Meinung bilden!

Meine Absicht ist, dem Nicht-Ökonomen etwas von dem zu "verklaren", was da - vor unseren Augen und dennoch mehr verdeckt als sichtbar und noch weniger verständlich als "Euro-Rettung", "Krisenpolitik", "Schuldenkrise", "Bankenrettung" oder Ähnliches vorgespielt wird, denn wir sind ja nur Zuschauer, werden kaum informiert, können nicht mitgestalten. Dies hat mich dazu gebracht, das Ganze einmal vom Geschehen her aufzudröseln, nicht von theoretischen, fachspezifischen Fragen her. So kann sich der Leser reindenken. Ich will natürlich überzeugen, aber im Sinne von Lernen, von Verstehen anhand der geschilderten (ökonomischen) Sachverhalte und politischen Prozesse. Nun ist es von Anfang an klar, dass ich dabei eine Position habe. Deshalb halte ich es für fair, diese im Text anhand des Beschriebenen Stück für Stück zu entfalten, sie aber als "Titelbild" sozusagen hier schon einmal "an die Wand zu werfen".

Zuerst mein Bekenntnis zu Europa, beginnend mit zwei Sorgen:

(1)Nie war der Europa-Gedanke so diskreditiert, nie in den Völkern so infrage gestellt, und zwar bei "Gebern" und bei "Nehmern". Und dieses Zerdeppern des in 40 Jahren aufgebauten positiven "Europa-Gefühls" erschüttert mich geradezu. Ich gehöre noch zu der Generation, die in Trümmern aufwuchs und die dieses vereinte Europa und damit den "europäischen Frieden" aus tiefster Seele begrüßte - und begrüßt!

(2)Die aktuelle drakonische Politik läuft dem aktuellen technokratischen/neoliberalen Krisenmanagement so aus dem Ruder, dass die Versuchung groß ist, die EU weiter in eine zentralistisch-bürokratische Wirtschaftsunion zu steuern. Alle Rufe nach "mehr Europa" deuten bei genauerem Hinsehen in diese Richtung.

Dem stelle ich entgegen einen Versuch, aus der aktuellen Malaise herauszukommen: Rein ökonomisch betrachtet gibt es gute Gründe, dieses ökonomisch zerklüftete Europa und den Euro (nicht die EU!) für unvereinbar zu halten. Ich sehe aber nicht, wie wir politisch heute oder morgen ohne schwer kalkulierbare Risiken aus dem Euro herauskommen. Wir müssen also eine Lösung finden für eine andere Euro-Politik! Wenn die notwendige Vereinheitlichung der Politiken gemäß den Notwendigkeiten einer Währungsunion nicht geht oder nur auf Kosten eines undemokratischen Bürokratie- und Technokratie-Monsters und quälender Eingriffe in das Leben einiger Völker, und wenn die Auflösung oder Trennung der Euro-Zone aktuell aus vielerlei Gründen keine Option ist, müssen wir prüfen, ob unterschiedliche Ökonomien, d. h. auch unterschiedliche Kulturen und Mentalitäten, innerhalb Euro-Europas so organisierbar sind, dass wir zwar eine solidarische Wertegemeinschaft, aber keine Schuldenhaftungs-Gemeinschaft werden. Ich will also hier als leidenschaftlicher Europäer doch ein Euro-Europa zu skizzieren versuchen, das Einheit und Ungleichheit (besser verstanden als Verschiedenheit) unter einen Hut kriegt. Zumindest den Versuch ist es wert, ehe wir weiter einen Schrecken ohne Ende oder dann doch letztlich ein Ende mit Schrecken riskieren - beides würde nur ein politisches und ökonomisches Trümmerfeld hinterlassen.

Diese groben Orientierungen begründen meine Kritik an dem, was aktuell abläuft, was vornehmlich als Merkel/Schäuble-Politik erscheint - von den beiden aus innenpolitischen Gründen gerne so gesehen, vom Ausland aus guten Gründen auch. Bevor ich mit dem Griechenland-Debakel 2009/10 beginne, benenne ich in Kapitel I fünf Problempunkte und Leerfelder der Diskussion, die mich beunruhigen, da ich sie angesichts der Dramatik des Geschehens für die Krisenländer und auch für uns für verhängnisvoll halte: Dieser ganze tiefgreifende Prozess läuft fast ohne informierte oder gar verständige Öffentlichkeit ab, fast ohne Diskussion, mit harschen demokratieschädlichen Begleiterscheinungen. (Dies gab mir den Anstoß zu diesem Buch.) Danach beschreibe ich in Kapitel II einen Gang durch das anfängliche Geschehen des Jahres 2010, der nicht wissenschaftlichtheoretisch vorgezeichnet ist, sondern sich in Schritten vor und manchmal auch zurück aus dem Geschehen selbst ableitet. Ich schildere die ganzen weiteren Dinge so, als würde ich in einer großen Tischrunde gefragt werden: "Erklär uns doch mal, was da läuft." Da wird mit "Einleitung - Thema - Exkurs - Zusammenfassung" das Bier schal. Diesem berichtenden, eher erzählenden statt referierenden Stil dienen auch die vielen hervorgehobenen Zeilen - sozusagen das Heben der Stimme.

Ausgangspunkt für das Kapitel II ist der "Griechenland-Knall" Ende 2009. Aus der Politik, die darauf erst hektisch, dann immer systematischer einsetzt, wird zunehmend ein Strickmuster deutlich: ein klares neoliberales - ich bin eher geneigt, zu sagen: ein "brachial-liberales" - Politikkonzept, das dann nach Griechenland allen anderen Krisenländern mit großer Sturheit übergestülpt wurde. Wie ist diese Politik der EU zu erklären? Dazu folgt ein Rückgriff auf die Geschichte des Euro - kein "Schnee von gestern", sondern ganz aktuell wirksame...
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Autor

Reinhard Crusius, geboren 1941 in Gütersloh; viele Jahre Arbeit als Schriftsetzer; Studium über Zweiten Bildungsweg in Hamburg; Diplom-Volkswirt, Dr. rer. pol.; Habilitation an der TU Berlin. Diverse Aufsätze, Rundfunkbeiträge und Veröffentlichungen.