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Bellinilügen

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am13.03.20242024
In dubio pro reo - im Zweifel für den Angeklagten: Für Doro Ritter, Spitzenköchin aus München, wird der Spruch zum Leitfaden bei ihren Ermittlungen rund um den Tod einer alten Dame in Gardone. Mord! Und das hier in diesem mondänen Örtchen am Gardasee. Doros Plan, ihre Freundin bei der Gestaltung eines Kunstprojekts zu unterstützen, wird schnell zur Nebensache, denn die Gerüchteküche brodelt, es gibt starke Motive und brüchige Alibis, und die Polizei hat schnell einen Schuldigen ausgemacht - doch Doro hat Zweifel und nimmt die Fährte des Mörders auf.

Geboren und aufgewachsen in Augsburg, hat Gudrun Grägel zunächst ihr Abitur mit Fachrichtung Pädagogik/Psychologie und anschließend eine pharmazeutische Ausbildung absolviert. Privat ist sie dem schwäbisch-bayerischen Raum treu geblieben, als Autorin büxt sie nach Italien an den Gardasee aus, wo sie ihre Protagonistin im südlichen Dolce Vita ermitteln lässt - Recherche und Arbeit mit Wohlfühlcharakter. In 'Bellinilügen' schickt sie die junge Köchin Doro Ritter bereits zum fünften Mal auf Mördersuche an den Lago di Garda, und dabei geht es gewohnt kriminell und kulinarisch zu. Seit drei Jahren ist die Autorin Mitglied der »Mörderischen Schwestern«. Für euch da auf Instagram und Facebook: www.facebook.com/GudrunGraegel/ www.instagram.com/gudrungraegel/
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
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EUR11,99
E-BookPDF0 - No protectionE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextIn dubio pro reo - im Zweifel für den Angeklagten: Für Doro Ritter, Spitzenköchin aus München, wird der Spruch zum Leitfaden bei ihren Ermittlungen rund um den Tod einer alten Dame in Gardone. Mord! Und das hier in diesem mondänen Örtchen am Gardasee. Doros Plan, ihre Freundin bei der Gestaltung eines Kunstprojekts zu unterstützen, wird schnell zur Nebensache, denn die Gerüchteküche brodelt, es gibt starke Motive und brüchige Alibis, und die Polizei hat schnell einen Schuldigen ausgemacht - doch Doro hat Zweifel und nimmt die Fährte des Mörders auf.

Geboren und aufgewachsen in Augsburg, hat Gudrun Grägel zunächst ihr Abitur mit Fachrichtung Pädagogik/Psychologie und anschließend eine pharmazeutische Ausbildung absolviert. Privat ist sie dem schwäbisch-bayerischen Raum treu geblieben, als Autorin büxt sie nach Italien an den Gardasee aus, wo sie ihre Protagonistin im südlichen Dolce Vita ermitteln lässt - Recherche und Arbeit mit Wohlfühlcharakter. In 'Bellinilügen' schickt sie die junge Köchin Doro Ritter bereits zum fünften Mal auf Mördersuche an den Lago di Garda, und dabei geht es gewohnt kriminell und kulinarisch zu. Seit drei Jahren ist die Autorin Mitglied der »Mörderischen Schwestern«. Für euch da auf Instagram und Facebook: www.facebook.com/GudrunGraegel/ www.instagram.com/gudrungraegel/
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839278246
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum13.03.2024
Auflage2024
Reihen-Nr.5
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.14005153
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1
Gardone sta ancora dormendo -
Gardone schläft noch

Luglio (Juli) - Lunedì (Montag) - Tag 1 in Gardone

Kurz nach Mitternacht, das Gepäck ist bereits im Kofferraum verstaut. Rambo verteilt schnurrend und mit großer Ausdauer seine schwarzen Haare auf meiner weißen Hose, wirft mir dabei skeptisch-wissende Blicke zu und verschwindet dann endgültig durch das sich erneut schließende Rolltor der Tiefgarage unserer Wohnung am Marienplatz. Ist ihm jetzt wohl zu dumm geworden hier unten, vor allem die Gefühlsduselei seiner Lieblingsmenschen, sprich Vinc und mir.

Vinc hat den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden, er öffnet die Fahrertür seines »Augapfels«, des uralten mintfarbenen Opel Corsa. »Bring mir ja mein Baby sicher ans Ziel«, mahnt er, als wäre das wichtiger als die intakte Ankunft meiner Wenigkeit, aber ich weiß genau, was er meint, nämlich: Gute Fahrt, komm heil an und ich liebe dich. »Finde ich nicht gut, so ganz ohne Schlaf loszufahren. Du hättest genauso gut in der Früh erst starten können, noch ein bisschen kuscheln ...«, will er mich zum wiederholten Mal locken, aber ich bleibe standhaft.

»Wenn dein Baby eine funktionierende Klimaanlage hätte, gerne. Aber so ... Schatz, das ist kein Vorwurf, nur eine Tatsache.« Ich küsse ihn noch mal.

»Jaja, schon gut, hast ja recht«, murmelt Vinc in mein Haar, dann schiebt er mich auf den Fahrersitz. »Aber du rufst gleich an, wenn du da bist, okay?«

»Versprochen. Sag Ulli gute Besserung und vor allem schnelle Genesung, damit du bald nachkommen kannst!«

Vinc verspricht, seinem Geschäftspartner Beine zu machen, schlägt die Autotür zu, klopft aufs Autodach und zieht am Seil. Knarzend rollt das Tor nach oben, ich setze zurück, werfe Vinc ein letztes Flugbussi zu, fahre die Ausfahrt hoch, und dann tauche ich ein in den nächtlichen Verkehr Münchens, in Richtung Süden.

Gardone schläft noch mehr oder weniger, als ich morgens um sechs neben dem imposanten »Grand Hotel« parke und aus dem Auto steige. Obwohl die Sonne von der Ostseite des Sees direkt hier herüberscheint, überläuft mich ein Schauer. Meine leichte Wolljacke liegt zusammengeknüllt auf dem Beifahrersitz, ich schnappe sie mir und schlüpfe hinein. Dann strecke ich mich und gähne ausgiebig. Die frische Morgenluft tut gut. Die Fahrt durch die Nacht war anstrengend, umso mehr genieße ich nun die morgendliche Ruhe am Westufer des Gardasees. Gardone ist noch nicht zum Leben erwacht, aber das wird sich sicher bald ändern.

Ich spaziere ums Hotel herum, und kaum trete ich um die Ecke aus dem Schatten heraus zur Promenade, dem Lungolago Gabriele D´Annunzio, kneife ich geblendet die Augen zusammen. Wie flüssiges Gold glitzern die Sonnenstrahlen auf der bewegten Wasseroberfläche. Langsam schlendere ich den Uferweg entlang und spüre jetzt schon die Kraft der Sonne. Das wird ein heißer Tag. Rechts von mir reihen sich Cafés und Ristoranti aneinander, die noch genauso im Schlaf liegen wie die meisten Bewohner hier, links plätschert der See an die Kaimauern. Weiter draußen dümpeln ein paar Fischerboote, die sich wahrscheinlich bald auf den Rückweg machen. Verspricht der Fang einen satten Gewinn oder war die Mühe für heute eher ernüchternd? Vor meinem inneren Auge entstehen Bilder. Ich spüre förmlich die kühle, nasse Haut der frisch gefangenen Fische in meinen Händen, allerdings spüre ich auch Bedauern über die Notwendigkeit, dass ich ihnen ihr Leben nehmen muss, um sie zu einem kulinarischen Leckerbissen werden zu lassen. Ich bin mit Leib und Seele Köchin und liebe Fischgerichte, aber ... Ich muss lächeln. Genau dieses Aber bringt meinen Vater immer zur Verzweiflung. »Entweder du legst diese Skrupel ab oder du kochst vegetarisch beziehungsweise vegan«, kommentiert er meine Sentimentalitäten gerne mitleidslos. »Alles dazwischen ist müßig.« Damit hat er nicht unrecht. In Gedanken kreiere ich ein Fischfilet alla Doro, mit frischen Kräutern, Öl und selbst gemachten Gnocchi. Käsefüllung oder Ricottakräuter? Hm ...

Mein Blick wandert zurück zur Promenade. Auf einer Bank, abgewandt vom See, sitzt einsam ein bronzener Mann, vertieft in das oberste Buch eines ganzen Stapels. »Buon giorno, signore«, grüße ich die Statue freundlich, bekomme aber erwartungsgemäß keine Antwort. Neugierig lese ich die Informationen auf der Tafel neben ihm, schlendere dann ein Stück weiter und setze mich auf eine weitere Bank mit Blick auf den See. Ich halte meine Nase in die frische Brise und beobachte ein paar Surfer, die sich im Vento oder Pelèr, wie der kühle Nordwind am Morgen und Vormittag genannt wird, sportlich betätigen. Der Herr aus Bronze interessiert sich dafür nicht, er war Dichter und Denker - Gabriele D´Annunzio, wie mir das Schild verraten hat, verewigt von Alessandro Verdi. »Il solitario studioso« - »Der einsame Gelehrte« hat dieser sein Werk genannt und dem Dichter hier ein exklusives Plätzchen an der Promenade verschafft. Die Gemeinde zeigt so ihren Stolz, ihre Wertschätzung und Verehrung für den berühmten ehemaligen Einwohner.

Im Wasser schaukelt ein Motorboot in den morgendlichen Wellen, zwei Möwen dösen auf der Abdeckung. Gabbiano, steht in schwarzen Schreibschriftbuchstaben am Bug, als hätten die weißen Vögel dem Boot den Namen verpasst und deshalb jedes Recht, das Deck mit ihren Hinterlassenschaften zu markieren. Das Recht der Natur haben sie sowieso, und dass mir dieser Name Gänsehaut am ganzen Körper verursacht, hängt mit Ereignissen zusammen, die ich lieber vergessen möchte. Schwamm drüber, heute ist ein anderer Tag und generell schaue ich lieber nach vorne als zurück. Mich erwartet dieses Mal eine wirklich schöne und interessante Zeit, die nichts mit irgendwelchen verqueren Aufträgen zu tun hat. Im Gegenteil, meine Freundin Louisa hat mich eingeladen, ein paar Wochen bei ihr zu wohnen, im Haus ihrer verstorbenen Oma, ihrer italienischen nonna, die hier in Gardone gelebt hat. Ihre Mutter ist die letzte Nachkommin des italienischen Zweigs der Familie, sie ist hier aufgewachsen, dann mit ihrem Mann in dessen Heimat München gezogen und hat das Haus in Gardone geerbt. Seit einem Jahr lebt und arbeitet Louisa hier - was den Wohnort angeht, ist sie als Fotografin flexibel. Für ihren neuen Auftrag, einen Hotel-Prospekt, soll ich ihr behilflich sein. Genaueres will sie mir persönlich erklären. Und ganz ehrlich, ich kann ein paar Wochen Ruhe ganz gut gebrauchen. Nach den Vorfällen im Herbst habe ich mich in die Arbeit gestürzt, als wollte ich »die Küche des Macis alleine rocken«. O-Ton Sascha Ritter, seines Zeichens Sternekoch, bekannter TV-Koch und stolzer Besitzer besagten »Macis«, eines Gourmettempels am Münchner Sebastiansplatz. Und last, but not least mein Vater. Als er von Louisas Einladung gehört hat, hat er mich quasi aus der Küche geschmissen, mit dem Hinweis, ich solle mich mindestens zwei Monate nicht mehr blicken lassen, er brauche mich schließlich noch länger, und zwar bei bester Gesundheit und nicht mit Burn-out und unverarbeiteten Ängsten. Vinc hat in dieselbe Kerbe geschlagen. Apropos Vinc: Ich habe ihm versprochen, mich zu melden, sobald ich angekommen bin. Ich ziehe das Handy aus der Hosentasche und tippe auf seine Nummer. Ein verschlafenes Brummen dringt an mein Ohr.

»Buon giorno, Schatz«, rufe ich in den Lautsprecher.

»Du bist also schon da«, folgert mein Schlafmonster nicht sehr geistreich.

»Jep! Du wolltest, dass ich mich sofort melde«, erinnere ich ihn.

»Klar, ich hab ja auch gar nicht mehr richtig geschlafen.« Eine glatte Lüge, da bin ich mir sicher. »Und, wie ist Louisas Domizil?«, quetscht er zwischen zwei kaum unterdrückten Gähnern hervor.

»Keine Ahnung.« Ich mache eine kunstvolle Pause, sodass sogar mein verschlafener Freund merkt, dass er nachhaken soll.

»Wieso?«, fragt er prompt.

»Weil ich noch gar nicht zu Louisas Haus gefahren bin. Ich sitze hier unten am Lungolago von Gardone auf einer netten Parkbank, lasse mich von der Morgensonne wärmen und unterhalte mich mit einem Herrn auf einer Bank gleich nebenan. Zugegeben, es ist eine recht einseitige Unterhaltung, der Herr ist noch schweigsamer als du.«

»Du sprichst in Rätseln, Signorina.« Vinc gibt sich mäßig interessiert.

Ich erkläre ihm die Situation, schwärme von Aussicht, Sonne und süßem Nichtstun.

»Wolltest du nicht Louisa bei ihrem Prospekt-Projekt unterstützen?«

Aha, wach genug, um zu sticheln.

»Das kommt nicht zu kurz, aber es wird uns nicht den ganzen Tag beschäftigen. Und bevor du dir um mein Arbeitspensum hier Sorgen machst, pflege lieber Ulli, fahr ihn zur Reha und so, damit du nicht ewig in München festhängst«, fordere ich.

»Mal ehrlich, Schatz, ich würde euch doch nur stören.«

Stimmt schon, haben wir ja hinreichend besprochen. Vinc kommt nach, wenn er sich in München loseisen kann, bis dahin wird Louisa und mir nicht langweilig werden. »Okay, Schatz, ich werde langsam müde, die fehlende Nacht, du weißt ja. Ich fahre hoch zu Louisa, sie wird sich schon wundern, wo ich bleibe. Hab ihr in der Pinkelpause eine WhatsApp geschrieben. Allora, ti amo, Vincenzo mio - ich melde mich später noch mal. Bacio.«

Vinc schickt mir auch einen Kuss durch die Leitung, dann legen wir auf und ich mache mich auf den Weg zum Auto.

Dank Navi finde ich die Adresse schnell. Via Trieste, eine Reihe begrünter Vorgärten und schmucker Einfamilienhäuser säumt die Straße, eines davon trägt Louisas Hausnummer. Ich vergewissere mich noch mal auf der App: Definitiv, dieses Traumhaus muss es sein.

Sie reißt gleich beim...

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Geboren und aufgewachsen in Augsburg, hat Gudrun Grägel zunächst ihr Abitur mit Fachrichtung Pädagogik/Psychologie und anschließend eine pharmazeutische Ausbildung absolviert. Privat ist sie dem schwäbisch-bayerischen Raum treu geblieben, als Autorin büxt sie nach Italien an den Gardasee aus, wo sie ihre Protagonistin im südlichen Dolce Vita ermitteln lässt - Recherche und Arbeit mit Wohlfühlcharakter.In ¿Bellinilügen¿ schickt sie die junge Köchin Doro Ritter bereits zum fünften Mal auf Mördersuche an den Lago di Garda, und dabei geht es gewohnt kriminell und kulinarisch zu. Seit drei Jahren ist die Autorin Mitglied der »Mörderischen Schwestern«.Für euch da auf Instagram und Facebook:www.facebook.com/GudrunGraegel/www.instagram.com/gudrungraegel/