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Und morgen du

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
560 Seiten
Deutsch
Ullstein Taschenbuchvlg.erschienen am12.09.20141. Auflage
Ein Klassenfoto, drei Tote. Wer wird der nächste sein? Helsingborg, Südschweden. Kommissar Fabian Risk ist gerade in sein idyllisches Heimatstädtchen zurückgekehrt. Er möchte endlich mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Doch dann wird in seiner alten Schule eine brutal zugerichtete Leiche gefunden. Daneben liegt ein Klassenfoto. Darauf abgebildet ist Risks alte Klasse, das Gesicht des Mordopfers mit einem Kreuz markiert. Und das ist erst der Beginn einer Mordserie, bei der der Mörder Risk und seiner Familie immer näher kommt. »Ein Krimi, der einen nicht mehr loslässt. Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite.« Hjorth & Rosenfeldt »Eine Geschichte des Bösen, die einen in die Schatten der Vergangenheit führt. Überraschend und spannend. Ich habe es in einem Zug durchgelesen.« Åke Edwardson Der zweite Teil der Fabian-Risk-Serie, Herzsammler, erzählt die Vorgeschichte zu Und morgen du, für alle, die erfahren wollen, wieso Fabian Risk mit seiner Familie nach Helsingborg gezogen ist.

STEFAN AHNHEM ist einer der erfolgreichsten Krimiautoren Schwedens. Seine Bücher sind allesamt Bestseller und preisgekrönt. Bevor Ahnhem begann, selbst Krimis zu schreiben, verfasste er Drehbücher unter anderem für die Filme der Wallander-Reihe. Er lebt mit seiner Familie in Kopenhagen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextEin Klassenfoto, drei Tote. Wer wird der nächste sein? Helsingborg, Südschweden. Kommissar Fabian Risk ist gerade in sein idyllisches Heimatstädtchen zurückgekehrt. Er möchte endlich mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Doch dann wird in seiner alten Schule eine brutal zugerichtete Leiche gefunden. Daneben liegt ein Klassenfoto. Darauf abgebildet ist Risks alte Klasse, das Gesicht des Mordopfers mit einem Kreuz markiert. Und das ist erst der Beginn einer Mordserie, bei der der Mörder Risk und seiner Familie immer näher kommt. »Ein Krimi, der einen nicht mehr loslässt. Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite.« Hjorth & Rosenfeldt »Eine Geschichte des Bösen, die einen in die Schatten der Vergangenheit führt. Überraschend und spannend. Ich habe es in einem Zug durchgelesen.« Åke Edwardson Der zweite Teil der Fabian-Risk-Serie, Herzsammler, erzählt die Vorgeschichte zu Und morgen du, für alle, die erfahren wollen, wieso Fabian Risk mit seiner Familie nach Helsingborg gezogen ist.

STEFAN AHNHEM ist einer der erfolgreichsten Krimiautoren Schwedens. Seine Bücher sind allesamt Bestseller und preisgekrönt. Bevor Ahnhem begann, selbst Krimis zu schreiben, verfasste er Drehbücher unter anderem für die Filme der Wallander-Reihe. Er lebt mit seiner Familie in Kopenhagen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783843709286
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum12.09.2014
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten560 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1410152
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1

Fabian Risk war die Strecke schon unendlich oft gefahren. Heute kam sie ihm zum ersten Mal leicht und erhebend vor. Sie hatten sich, wie geplant, früh am Morgen auf den Weg gemacht und konnten sich in Gränna eine ausgedehnte Mittagspause erlauben.

Bereits dort traten die Sorgen, die er sich wegen des Umzugs machte, in den Hintergrund. Sonja war so gut gelaunt, geradezu aufgekratzt, dass sie anbot, das letzte Stück durch Småland zu fahren, damit er zu seinem Strömling ein großes Bier trinken konnte. Die Stimmung war fast ein bisschen zu ausgelassen, beinahe fürchtete er, es wäre alles nur gespielt. Wenn er ganz ehrlich war, bezweifelte er, dass sie einfach vor den Problemen davonlaufen und von vorne anfangen konnten.

Die Kinder hatten reagiert wie erwartet. Matilda betrachtete es als ein spannendes Abenteuer, obwohl sie an einer neuen Schule in eine vollkommen neue vierte Klasse kommen würde. Theodor drohte damit, in Stockholm zu bleiben. Nach dem Mittagessen in Gränna beschloss jedoch sogar er, der Sache eine Chance zu geben, und nahm zum allgemeinen Erstaunen mehrfach die Kopfhörerstöpsel aus den Ohren und unterhielt sich mit ihnen.

Aber das Beste war, dass die Schreie verstummt waren. Die Rufe und Schreie, die ums Überleben flehten und ihn im letzten halben Jahr nicht nur in seinen Träumen, sondern auch tagsüber verfolgt hatten. Endlich hatten sie aufgegeben.

Als es ihm auf der Höhe von Södertälje zum ersten Mal auffiel, hielt er es für Einbildung. Erst als sie an Norrkö­ping vorbeifuhren, war er sich ganz sicher, und mit jedem Kilometer, den sie zurücklegten, wurden die Stimmen kraft­loser. 556 Kilometer später, am Zielort angelangt, waren sie vollständig verstummt.

Als ließen sich die Zeit in Stockholm und die Ereignisse im Herbst in ein Vorher und ein Nachher aufteilen. Endlich, endlich waren sie im Nachher angekommen, dachte Fabian und steckte den Schlüssel ins Schloss ihres neuen Zuhauses - eines der englischen Reihenhäuser aus rotem Backstein in der Pålsjögata. Bis jetzt hatte er als Einziger in der Familie das Haus von innen gesehen, aber er hatte keinerlei Befürchtungen, dass es den anderen nicht gefallen würde. Als er das Verkaufsinserat gesehen hatte, wusste er sofort, dass sie genau hier ein neues Leben anfangen würden.

In der Pålsjögata 17 in Tågaborg. In die Stadt war es nur ein Katzensprung, und der Pålsjöwald lag gleich um die Ecke. Dort würde er morgens joggen, und auf den Sandplätzen würde er wieder Tennis spielen. Wenn man ans Meer wollte, brauchte man nur den Halalidbacke hinunterzurollen, schon war man am Fria Bad, wo er in seiner Jugend immer gebadet hatte. Damals hatte er sich gern vorgestellt, sie würden in diesem Viertel und nicht in den gelben Miets­kasernen oben in Dalhem wohnen. Dreißig Jahre später war der Traum in Erfüllung gegangen.

»Worauf wartest du, Papa? Willst du nicht rangehen?«, fragte Theodor.

Fabian erwachte aus seiner Glückseligkeit und bemerkte, dass seine Familie auf dem Bürgersteig stand und darauf wartete, dass er sein klingelndes Handy aus der Tasche zog. Ein Blick auf das Display zeigte ihm, dass es Astrid Tuves­son war, seine neue oder besser gesagt zukünftige Chefin beim Kriminaldezernat Helsingborg.

Formal war er noch für sechs Wochen bei der Polizei Stock­holm angestellt. Offiziell hatte er aus eigenem Entschluss gekündigt, aber die meisten seiner alten Kollegen wussten mit Sicherheit, wie sich die Dinge in Wirk­lichkeit verhielten. Er konnte dort nie wieder einen Fuß hinsetzen.

Sechs Wochen unfreiwilliger Urlaub, die ihm im Nach­hinein immer freiwilliger erschienen. Seit Ende der Schulzeit hatte er nicht mehr so lange am Stück freigehabt. Ob es lange genug war, würde sich zeigen. Der Plan war, sich zunächst in aller Ruhe einzurichten. Anschließend wollten sie ihre neue Heimatstadt erkunden und je nach Wetter, Lust und Laune vielleicht in den Süden fahren. Auf keinen Fall wollten sie sich Stress machen. Und Astrid Tuvesson wusste das mit Sicherheit ganz genau.

Trotzdem rief sie an.

Irgendetwas war passiert, und er war kurz davor, den Anruf entgegenzunehmen. Aber er und Sonja hatten sich ein Versprechen gegeben. In diesem Sommer wollten sie wieder eine Familie sein und sich die Verantwortung teilen. Vielleicht würde Sonjas Energie sogar reichen, um die letzten Bilder für die Ausstellung im Herbst fertigzustellen? Außer­dem gab es bestimmt noch andere Kollegen, die nicht im Urlaub waren.

»Nein, das kann warten.« Er steckte das Handy wieder ein, schloss die Tür auf und ließ Theodor und Matilda vorbei, die beide zuerst durch die Tür wollten. »An eurer Stelle würde ich mit dem Garten anfangen!« Er drehte sich zu Sonja um, die mit einem iPod-Lautsprecher zu ihm auf den Treppenabsatz kam.

»Wer war das?«

»Nichts Wichtiges. Komm, ich zeig dir das Haus.«

»Das war doch wohl nicht …?«

»Nein, war es nicht«, antwortete Fabian. Er sah ihr an, dass sie ihm nicht glaubte, und hielt ihr sein Handy hin. »Es war meine zukünftige Chefin. Sie wollte uns sicher nur willkommen heißen. Jetzt komm.« Er nahm Sonja den Laut­sprecher ab, hielt ihr die Augen zu und führte sie ins Haus. »Ta-taa!« Er nahm die Hand weg, und sie sah sich in dem unmöblierten Wohnzimmer mit dem Kamin und der offenen Küche um, die auf einen kleinen Garten hinausging. Theodor und Matilda hüpften bereits auf einem großen Trampolin ­herum.

»Ui … das ist ja wirklich … großartig!«

»Das Haus ist also in Ordnung? Es gefällt dir?«

Sonja nickte. »Hat die Umzugsfirma gesagt, wann die Sachen kommen?«

»Irgendwann am Nachmittag oder Abend. Wenn wir Glück haben, kommen sie erst morgen.«

»Wieso das, wenn ich fragen darf?« Sonja legte ihm die Arme um den Hals.

»Wir haben doch alles, was wir brauchen. Einen sauberen Fußboden, Kerzen, Wein und Musik.« Fabian stellte den Lautsprecher auf die Kücheninsel und ließ For Emma, for­ever ago von Bon Iver laufen - seit ein paar Wochen sein Lieblings­album. Auf den Bon-Iver-Zug war er ziemlich spät aufge­sprun­gen. Beim ersten Hören fand er die Platte langweilig, aber als er ihr eine zweite Chance gab, wurde ihm klar, was für ein Meisterwerk sie war.

Er packte Sonja und fing an zu tanzen. Sie lachte und gab ihr Bestes, um mit ihm Schritt zu halten. Er sah in ihre grünbraunen Augen, und sie zog die Haarspange aus ihren langen braunen Haaren. Das verordnete Training zeigte Wirkung. Sowohl psychisch als auch physisch. Sie hatte bestimmt fünf, sechs Kilo abgenommen. Dick war sie nie gewesen, im Gegenteil, aber nun wirkten ihre Gesichtszüge markanter, und das stand ihr gut. Er wirbelte sie herum und ließ sie in seinen Arm fallen. Ihr Lachen machte ihm bewusst, wie sehr er es vermisst hatte.

Sie hatten verschiedene Lösungen diskutiert. Vom Umzug aus der Wohnung an der Södra Station in ein Haus in einem der Vororte Stockholms bis zum Kauf einer kleinen Zweitwohnung und einer Trennung auf Probe, während der sie sich abwechselnd um die Kinder kümmern wollten. Doch keine der Alternativen fühlte sich gut an. Ob das daran lag, dass sie zu viel Angst vor einer Scheidung hatten, oder ob sie sich im Grunde noch liebten, blieb abzuwarten.

Erst als er das Haus in der Pålsjögata fand, ergab sich alles andere. Die Stelle als Kriminalinspektor bei der Polizei ­Helsingborg, die freien Plätze an der Tågabergschule und der große Dachboden, der sich mit seinen Dachfenstern wunderbar als Atelier für Sonja eignete. Es war, als hätte sich jemand ihrer erbarmt und ihnen eine letzte Chance gegeben.

»Und die Kinder? Wo sollen die deiner Ansicht nach schlafen?«, flüsterte Sonja in sein Ohr.

»Die können wir ja in den Keller sperren.«

Sonja wollte etwas erwidern, aber er brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen und tanzte weiter, als es plötzlich klingelte.

»Sind sie schon da?« Sonja sah ihn an. »Vielleicht dürfen wir ja doch in unseren Betten schlafen.«

»Dabei habe ich mich so auf den Fußboden gefreut.«

»Der läuft uns ja nicht davon. Außerdem sagte ich schlafen. Sonst nichts.« Sie küsste ihn wieder, strich ihm über den Bauch und schob ihre Hand unter seinen Hosenbund.

Es wird alles wieder gut, und wir werden für den Rest unseres Lebens glücklich sein, dachte Fabian, bevor sie die Hand aus seiner Hose zog und zur Tür ging.

»Hallo. Astrid Tuvesson. Ich bin eine neue Kollegin von Ihrem Mann.« Die Frau gab Sonja die Hand. Gleichzeitig schob sie sich ihre Sonnenbrille in die blonden Locken, die sie in Kombination mit dem farbenfrohen Kleid, den schlanken braunen Beinen und den Sandalen jünger als zweiundfünfzig wirken ließen.

»Aha. Hallo.« Sonja drehte sich zu Fabian um, der Astrid Tuvesson die Hand schüttelte.

»Du meinst zukünftige Kollegin. Ich fange ja erst am sechzehnten August an.« Fabian fiel auf, dass ihr das linke Ohrläppchen fehlte.

»Zukünftige Chefin, wenn wir schon so penibel sein wollen.« Lachend strich sie sich die Haare über das Ohr. Er fragte sich, ob es sich um eine Verletzung oder um einen angeborenen Defekt handelte. »Es tut mir leid … ich platze ungern hier rein und störe mitten in den Ferien, und Sie sind bestimmt kaputt von der Fahrt, aber …«

»Kein Problem«, fiel Sonja ihr ins Wort. »Kommen Sie rein. Allerdings haben wir leider nichts anzubieten, weil wir auf den Umzugswagen warten.«

»Macht nichts. Ich brauche nur ein paar Minuten mit Ihrem Mann.«

Sonja nickte stumm. Fabian ging mit Tuvesson auf die Terrasse hinter dem Haus und schloss die Tür...

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Autor

Stefan Ahnhem, geboren 1966, ist ein bekannter schwedischer Drehbuchautor, unter anderem für die Filme der Wallander-Reihe. Er lebt mit seiner Familie in Stockholm. Und morgen du ist der erste Teil einer Krimiserie um den Kommissar Fabian Risk.