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Gesammelte Werke: Abenteuerromane, Krimis & Seegeschichten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
1954 Seiten
Deutsch
E-Artnowerschienen am26.07.20172. Auflage
Dieses eBook: 'Gesammelte Werke: Abenteuerromane, Krimis & Seegeschichten' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Inhalt: Die Schatzinsel Die Abenteuer des David Balfour Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde In der Südsee Die Herren von Hermiston Catriona Der Selbstmordklub Die krumme Janet Der Junker von Ballantrae Des Rajahs Diamant Frau von Vandeleurs Privatsekretär Die Geschichte des Gottesmannes Das Haus mit den grünen Jalousien Der Arzt und der Reisekoffer Das öde Haus Der Strand von Falesa Der Schatz von Franchard Das Flaschenteufelchen Die Stimmeninsel Markheim Die tollen Männer Will von der Mühle Robert Louis Stevenson (1850-1894) war ein schottischer Schriftsteller des viktorianischen Zeitalters. Stevenson hinterließ ein umfangreiches Werk von Reiseerzählungen, Abenteuerliteratur und historischen Romanen sowie Lyrik und Essays. Bekannt geworden sind vor allem der Jugendbuchklassiker Die Schatzinsel sowie die Schauernovelle Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde, die sich dem Phänomen der Persönlichkeitsspaltung widmet und als psychologischer Horrorroman gelesen werden kann.mehr

Produkt

KlappentextDieses eBook: 'Gesammelte Werke: Abenteuerromane, Krimis & Seegeschichten' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Inhalt: Die Schatzinsel Die Abenteuer des David Balfour Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde In der Südsee Die Herren von Hermiston Catriona Der Selbstmordklub Die krumme Janet Der Junker von Ballantrae Des Rajahs Diamant Frau von Vandeleurs Privatsekretär Die Geschichte des Gottesmannes Das Haus mit den grünen Jalousien Der Arzt und der Reisekoffer Das öde Haus Der Strand von Falesa Der Schatz von Franchard Das Flaschenteufelchen Die Stimmeninsel Markheim Die tollen Männer Will von der Mühle Robert Louis Stevenson (1850-1894) war ein schottischer Schriftsteller des viktorianischen Zeitalters. Stevenson hinterließ ein umfangreiches Werk von Reiseerzählungen, Abenteuerliteratur und historischen Romanen sowie Lyrik und Essays. Bekannt geworden sind vor allem der Jugendbuchklassiker Die Schatzinsel sowie die Schauernovelle Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde, die sich dem Phänomen der Persönlichkeitsspaltung widmet und als psychologischer Horrorroman gelesen werden kann.
Details
Weitere ISBN/GTIN9788026878827
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum26.07.2017
Auflage2. Auflage
Seiten1954 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2194 Kbytes
Artikel-Nr.3321606
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Siebentes Kapitel
Ich gehe nach Bristol

Inhaltsverzeichnis







Bis wir segelfertig waren, dauerte es länger, als der Squire sich´s vorgestellt hatte, und keiner von unseren Plänen konnte so ausgeführt werden, wie wir es uns ursprünglich gedacht hatten - nicht einmal des Doktors Absicht, mich bei sich zu behalten, bis wir nach Bristol gehen konnten. Dr. Livesey mußte nach London reisen, um einen Arzt zu finden, der seine Praxis übernehme; der Squire war in Bristol eifrig an der Arbeit; und ich hielt mich im Schloß unter der Obhut des alten Försters Redruth auf; ich war beinahe ein Gefangener, aber voll von Träumen von der Seefahrt und von allerlei entzückenden Vorstellungen von Wunderinseln und Abenteuern.

Stundenlang beschäftigte ich mich in Gedanken mit der Karte der Insel, deren ich mich in allen Einzelheiten erinnerte. Wenn ich im Zimmer des alten Redruth am Kaminfeuer saß, näherte ich mich in meinem Gedanken der Insel aus allen möglichen Himmelsrichtungen. Ich durchforschte ihre ganze Oberfläche; tausendmal stieg ich auf den hohen Berg hinauf, der das Fernrohr genannt wurde, und hatte von dessen Gipfel die wunderbarste und abwechselungsreichste Aussicht. Zuweilen wimmelte die Insel von Wilden, mit denen wir kämpften, zuweilen von gefährlichen Raubtieren, die uns verfolgten; aber in allen meinen Träumen begegnete mir nichts so Seltsames und Tragisches wie später in der abenteuerlichen Wirklichkeit.

So vergingen die Wochen, bis eines schönen Tages ein Brief an Dr. Livesey ankam, dessen Aufschrift den Zusatz trug: »Im Falle seiner Abwesenheit von Tom Redruth oder dem jungen Hawkins zu öffnen.« Diesem Befehl folgend, fanden wir - oder vielmehr fand ich, denn der Förster konnte geschriebene Schrift nicht gut lesen, sondern nur Gedrucktes - folgende wichtige Nachrichten:

»Gasthof zum Anker, Bristol, 1. März 17..

»Lieber Livesey - Da ich nicht weiß, ob Sie auf dem Schloß oder noch in London sind, schicke ich diesen Brief in doppelter Ausfertigung nach beiden Orten.

»Das Schiff ist gekauft und ausgerüstet. Es liegt seefertig vor Anker. Einen famoseren Schoner können Sie sich gar nicht vorstellen; ein Kind könnte ihn steuern. Zweihundert Tonnen; Name: Hispaniola.

»Ich bekam ihn durch meinen alten Freund Blandly, der mir die ganze Zeit in liebenswürdigster Weise zur Hand gegangen ist. Der wundervolle alte Bursche hat für meine Zwecke tatsächlich wie ein Sklave geschuftet, und ich kann wohl sagen, dasselbe taten alle und jeder in Bristol, sobald sie Wind davon kriegten, nach welchem Hafen wir segelten - nämlich auf die Schatzsuche.«

»Redruth,« sagte ich, indem ich meine Vorlesung unterbrach: »Das wird Herrn Dr. Livesey nicht gefallen! Der Squire hat also doch geplaudert.«

»Na, und wer hätte denn dazu ein besseres Recht als er,« brummte der Förster. »Das wäre ja ein schöner Quatsch, wenn mein Squire nicht reden dürfte, weil es dem Dr. Livesey nicht paßt!«

Infolge dieser Bemerkung unterließ ich jeden weiteren Kommentar und las den Brief ohne Unterbrechung bis zum Ende:

»Blandly selber fand die Hispaniola und bekam sie durch seine außerordentliche Geschicklichkeit für ein Ei und Butterbrot. Gewisse Leute in Bristol haben merkwürdige Vorurteile gegen Blandly. Sie reden überall davon, dieser ehrliche Mensch wäre für Geld zu allem fähig, die Hispaniola hätte ihm selber gehört, und er hätte sie mir zu einem lächerlich hohen Preis verkauft. Das sind ganz offenbare Verleumdungen. Die Güte des Schiffes wagt übrigens keiner von ihnen zu bestreiten.

»So weit ging also alles gut. Die Arbeitsleute - Zimmerleute und so weiter, die das Schiff ausrüsten sollten - waren allerdings zum Verzweifeln saumselig; aber mit der Zeit wurde das besser. Meine große Sorge war die Mannschaft.

»Ich wollte zwanzig Mann haben - nämlich für den Fall, daß wir mit Eingeborenen, Piraten oder den ekligen Franzosen zu tun kriegen - und ich hatte eine Teufelsarbeit, auch bloß ein halbes Dutzend aufzutreiben, bis ein außerordentlicher Glückszufall mir gerade den Mann zuführte, den ich brauchte.

»Ich stand am Dock und kam durch reinen Zufall mit ihm ins Gespräch. Ich bekam von ihm heraus, daß er ein alter Seemann wäre. Jetzt hätte er eine Gastwirtschaft, kennte alle Seeleute in ganz Bristol, hätte in der Landluft seine Gesundheit verloren und suchte eine gute Stelle als Schiffskoch, um wieder auf See zu kommen. Er wäre an dem Morgen, so sagte er, nach dem Dock hinuntergehumpelt, um mal wieder Salzwassergeruch in die Nase zu kriegen.

»Seine Erzählung rührte mich ganz außerordentlich - es wäre Ihnen ebenso gegangen -, und rein aus Mitleid nahm ich ihn auf der Stelle als Schiffskoch an. Long John Silver wird er genannt und hat ein Bein verloren; aber das war in meinen Augen nur eine Empfehlung für ihn, denn er verlor es im Dienste seines Landes, unter dem unsterblichen Hawke. Er hat keine Pension, Livesey! In was für einer abscheulichen Zeit leben wir doch!

»Nun, lieber Doktor, ich dachte, ich hätte nur einen Koch gefunden; aber in Wirklichkeit hatte ich eine ganze Schiffsmannschaft entdeckt. Silver und ich bekamen in ein paar Tagen eine Mannschaft von den wundervollsten alten Teerjacken zusammen, die man sich nur denken kann - nicht gerade schön anzusehen, aber Kerle mit Gesichtern, daß man auf den ersten Blick merkt, sie nehmen es mit dem Teufel auf. Ich versichere Ihnen, wir könnten uns mit einer Fregatte in ein Gefecht einlassen.

»Long John schaffte mir sogar noch zwei von den sechs oder sieben, die ich schon angenommen hatte, wieder vom Halse. Er machte mir sofort klar, daß sie gerade solche Süßwassermatrosen wären, wie wir sie bei einer so bedeutenden Unternehmung nicht gut brauchen könnten.

»Ich erfreue mich der prächtigsten Gesundheit und der besten Laune, esse wie ein Scheunendrescher, schlafe wie ein Stück Holz; trotzdem habe ich keine wahre Freude, bis ich meine alten Teerjacken auf Deck herumtrampeln höre! Auf in See! Hol´ der Teufel den Schatz! Die Herrlichkeit der See hat mir ganz den Kopf verdreht. Also, Livesey, kommen Sie mit Extrapost! Verlieren Sie keine Stunde, wenn Sie mich liebhaben.

»Lassen Sie den jungen Hawkins sofort zu seiner Mutter gehen, um Abschied von ihr zu nehmen; Redruth soll aufpassen, daß er nicht schwatzt; und dann sollen beide so schnell wie möglich nach Bristol kommen.



John Trelawney.«



»Nachschrift: Ich erzählte Ihnen noch nicht, daß Blandly - der übrigens ein zweites Schiff hinter uns herschicken soll, wenn wir Ende August nicht wieder zurück sind - einen ausgezeichneten Menschen als Schiffer für uns gefunden hat - leider ein etwas unbeholfener Mensch im Benehmen, aber sonst in jeder anderen Hinsicht ein Schatz. Long John Silver entdeckte einen ganz ausgezeichneten Steuermann, einen gewissen Arrow. Ich habe einen Bootsmann, der die Pfeifensignale kennt, Livesey; so wird es also an Bord des guten Schiffes Hispaniola wie auf einem Kriegsschiff hergehen.

»Ich vergaß Ihnen mitzuteilen, daß Silver ein bemittelter Mann ist; ich weiß aus eigner Kenntnis, daß er ein Bankguthaben hat, das noch niemals überzogen wurde. Er läßt die Gastwirtschaft während seiner Abwesenheit von seiner Frau führen; und da sie eine Mulattin ist, so dürfen ein paar alte Junggesellen wie Sie und ich wohl die Vermutung haben, daß ebensosehr die Frau wie sein Gesundheitszustand ihn veranlassen, wieder in die Fremde zu gehen.



J. T.«



»Zweite Nachschrift: Hawkins kann eine Nacht bei seiner Mutter bleiben.



J. T.«



Man kann sich vorstellen, in welche Aufregung dieser Brief mich versetzte. Ich war vor Wonne halb außer mir, und wenn ich jemals einen Mann verachtete, so war´s der alte Tom Redruth, der immer nur brummen und wehklagen konnte. Jeder von den Unterförstern wäre gerne an seiner Stelle mitgegangen; aber der Squire hatte es nun einmal bestellt, und des Squires Wunsch galt bei ihnen allen als Gesetz. Außer dem alten Redruth würde niemand auch nur gewagt haben, eine Bemerkung zu machen.

Am nächsten Morgen machten er und ich uns zu Fuß nach dem »Admiral Benbow« auf den Weg, und da fand ich meine Mutter in guter Gesundheit und Laune. Der Kaptein, der uns so lange zur Last gewesen war, war an einen Ort gegangen, von wo aus die Bösen keinen Menschen mehr ärgern können. Der Squire hatte alles wieder instand setzen lassen, die Schenkstube und das Wirtsschild waren auf seine Kosten frisch gemalt, und er hatte auch einigen neuen Hausrat besorgt - vor allen Dingen einen schönen Lehnstuhl für Mutter im Zapfraum. Außerdem hatte er ihr einen Lehrjungen geschickt, so daß sie während meiner Abwesenheit nicht ohne Hilfe war.

Als ich diesen Jungen sah, begriff ich zum ersten Male meine Lage. Bis dahin hatte ich immer nur an die Abenteuer gedacht,...



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